Die viel bewunderten "begrünten" Häuser und Fassaden, sind zum einen Teil einer grünen Gentrifizierung. Gleichzeitig lenken sie ab, von den tatsächlichen notwendigen und weitreichenden sozial-ökologischen Umbaumaßnahmen urbaner Infrastrukturen und Versorgungsketten, die Städte tatsächlich nachhaltiger machen wurden. In der Brand eins ist gerade zu lesen, wie viel Aufwand und Kosten der immer wieder gezeigte "Bosco Vertical" bedeutet: "Die 20 000 Sträucher und 800 Bäume für Stefano Boeris Wolkenkratzer-Wald etwa mussten eigens gezüchtet und windkanalgetestet werden, um der Hochhauswitterung standzuhalten. Ein Jahr brauchten Arbeiter, um die Pflanzen mit Kränen an ihren Platz zu hieven. Seitdem werden sie von drei Gärtnern gepflegt, die sich auf Balkone und Loggien abseilen müssen. Extrakosten pro Mieter und Monat: 1500 Euro. Der Bosco Verticale, instagram-kompatibel und preisgekrönt, ist in Wirklichkeit ein Edelforst für Besserverdiener."
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/wie-wollen-wir-leben/die-gestresste-stadt