Gärtnerisch sollten wir uns nicht nur mit dem WIE beschäftigen, sondern auch mit dem WARUM wir etwas tun sollten oder eben nicht.
Viele Ratschläge werden aus dem Zusammenhang gerissen und sind dann totaler Quatsch.
z.B. Rosenschnitt: Wenn ich kräftige Stiele für Schnittrosen will, sollte ich vor Knospenaustrieb auf 4 - 6 Augen (schalfende Knospen) zurück schneiden, wenn die Rose eher dünne Triebe haben soll, dann müssen mehr Augen stehen bleiben, denn die Kraft der Wurzel verteilt sich dann auf mehr Triebe, die dann schwächer sind als bei wenigen Trieben.
Aber wenn ich in eine Gartenzeitung gucke, steht da meist
"Rosenrückschnitt im Frühjahr auf 6 Augen" - total ohne Zusammenhang bekommen alle hässliche Rosen statt schöner vieltriebiger Büsche.
Hatte da einen Streit mit meiner Oma, die das so machte, weil "das so gemacht wird".
Das sollten wir unbedingt vermeiden und nicht nur "so ist es richtig" sondern auch die Gegebenheiten darum beschreiben.
z.B. Hochbeete: Ich habe letztens herzhaft gelacht als ein Bekannter mit einem buch die 15 wichtigsten schichten des Hochbeets anschleppte.
Gärtnerisch totaler Quatsch. 1 Schicht ist wichtig, 2 Schichten, wenn die Pflanzen warme Füße bekommen sollen - alles andere ist zur Entsorgung von "Müll" aus dem Garten wie Ästen, Altholz, Wurzeln, Unkräuter.
Wenn jetzt Leute Holz in den Garten Tragen, um es ins Hochbeet zu packen, dann zeigt das nur deren Unwissen. Denn sie machen mit viel Aufwand ihre Hochbeete unfruchtbarer und unpraktischer.
Und warum?
Weil irgend ein Idiot nur das WIE überliefert, abern nicht die Zusammenhänge und Grenzen des Systems.
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Nach meiner Beobachtung suchen viele Menschen einfach nach einer schnellen15 Schichten in einem Hochbeet? Das wäre mir an sich schon zu aufwändig.
Nach meiner Beobachtung suchen viele Menschen einfach nach einer schnellen Lösung für ein Problem. Aus so einer schnellen Lösung kann sich ein weiteres Problem ergeben, für das wieder schnell eine Lösung gesucht wird. Ein ewiges Dahinstolpern. Vielleicht muss "man" aber auch erstmal ein paar Mal stolpern, bis "man" merkt: da muss ich grundlegend etwas lernen und anpassen.
Mir scheint, es ist ein Symptom der ständigen Eile und fehlenden Konzentration auf ein Thema. "Man" will halt viel (weils von der Umgebung angepriesen wird) und schafft wenig.
Was mich zu dem Schluß führt: erstmal überlegen: was brauche ich, was will ich, was kann ich schaffen. Mehr...
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