Ich bitte um eine Einschätzung zu folgender Frage bzgl. des Einsatzes von Urin im Garten: In dem interessanten Buch "Humusaufbau" schreibt Gerald Dunst, dass möglichst wenige leicht lösliche Dünger auf dem Acker/Beet eingesetzt werden sollen, da die hohe Salzkonzentration das wichtige Wachstum der Mykorrhizapilze reduziere. Nun enthält Urin eine nicht zu vernachlässigende Menge an Salz. Daher die Frage: Ist es wirklich eine gute Idee, Urin zur Düngung einzusetzen? Oder wird durch Urin die Bodenfruchtbarkeit auf Dauer infolge einer Aufsalzung beeinträchtigt? Für die Antworf auch schon im Voraus vielen Dank.
Hallo, ich habe einige Experimente mit Urin als Dünger gemacht. Am Besten eignet sich meiner Erfahrung nach Urin, der über Nitrifikation stabiliertHallo, ich habe einige Experimente mit Urin als Dünger gemacht. Am Besten eignet sich meiner Erfahrung nach Urin, der über Nitrifikation stabiliert wurde. Das ist ein sehr geeigneter Dünger, in Kombination mit Kompost! Kompost pflegt den Boden und liefert Nährstoffe, Urin-Dünger ist dann der Nährstoff-Booster, der flüssig aufgegeben wird, wenn die Pflanzen am meisten wachsen, und am meisten Nährstoffe brauchen.
In Deutschland ist die Technik zur Düngerherstellung aus Urin ist noch in Entwicklung. Eine open source Anleitung für eine dezentrale Anlage zur Veredelung von Urin zu Dünger ist jedoch in Bearbeitung... Werde berichten, wenn es dazu neues gibt.
In der Schweiz ist der Dünger schon zugelassen: https://www.vunanexus.com/
Zum Thema der Versalzung auch von mir noch ein Beitrag:
Urin hat - abhängig von der Ernährung - oft einen erhöhten Salzanteil in Form von Natriumchlorid (NaCl) und kann die elektrische Leitfähigkeit von Böden erhöhen (Boh et al., 2013). Je nach Menge oder Häufigkeit der Ausbringung kann der erhöhte Gehalt an NaCl salzempfindliche Kulturpflanzen beeinträchtigen oder die Bodenstruktur negativ beeinflussen (bei zu viel Na) (Pernes-Debuyser & Tessier, 2004; Pawlett & Tibbett, 2015). Das Risiko betrifft vor allem aride und semi-aride Gebiete mit geringem Niederschlag, respektive Auswaschungen (ebenda). Es bedarf jedoch noch weiterer Forschung, um dieses Risiko für die gartenbauliche Nutzung abschließend bewerten zu können.
In eigenen Versuchen haben wir die Versalzung bisher nicht messen können. Dauerfeldversuche mit Urin in Dänemark haben ebenfalls keine Versalzung belegen können.
hallo Oliver,
von mir ein weniger wissenschaftliche Erfahrungsbericht - vll. hilft es aber für eine Laieneinschätzung beim Umgang mit Urin im Garten. hallo Oliver,
von mir ein weniger wissenschaftliche Erfahrungsbericht - vll. hilft es aber für eine Laieneinschätzung beim Umgang mit Urin im Garten.
Ich habe nämlich schonmal mit Uringaben übertrieben, so dass die Reaktion an den Stauden sichtbar war: sie haben rießengroße dunkelgrün verfärbte Blätter bekommen. Die Blätter waren außerdem auffällig weich.
Später habe ich erfahren, dass hohe Mengen an Stickstoff folgendes bewirkt: die Fasser von den Pflanzen werden weich und das macht Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten - auch das habe ich leider bei meine Stauden beobachten können.
Außerdem kann auf diese Art und Weise viel Nitrat im Grundwasser landen, was unbedingt zu vermeiden ist. Das wurde ja schon erwähnt
...ähem... das ist viele Jahre her, das ich so gehandelt habe
jetzt halte ich mich (immer pi mal Daum) an folgende Empfehlung: 1 Liter Urin pro m² pro Jahr. Das Liter ist 1 zu 10 mit Wasser verdünt natürlich Mehr...
In dem Webinar geht es um Strom und um Technik, die Strom aus Sonnenenergie liefern kann – das heißt um Photovoltaikanlagen. Erklärt wird, wie diese Anlagen...
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In Deutschland ist die Technik zur Düngerherstellung aus Urin ist noch in Entwicklung. Eine open source Anleitung für eine dezentrale Anlage zur Veredelung von Urin zu Dünger ist jedoch in Bearbeitung... Werde berichten, wenn es dazu neues gibt.
In der Schweiz ist der Dünger schon zugelassen: https://www.vunanexus.com/
Zum Thema der Versalzung auch von mir noch ein Beitrag:
Urin hat - abhängig von der Ernährung - oft einen erhöhten Salzanteil in Form von Natriumchlorid (NaCl) und kann die elektrische Leitfähigkeit von Böden erhöhen (Boh et al., 2013). Je nach Menge oder Häufigkeit der Ausbringung kann der erhöhte Gehalt an NaCl salzempfindliche Kulturpflanzen beeinträchtigen oder die Bodenstruktur negativ beeinflussen (bei zu viel Na) (Pernes-Debuyser & Tessier, 2004; Pawlett & Tibbett, 2015). Das Risiko betrifft vor allem aride und semi-aride Gebiete mit geringem Niederschlag, respektive Auswaschungen (ebenda). Es bedarf jedoch noch weiterer Forschung, um dieses Risiko für die gartenbauliche Nutzung abschließend bewerten zu können.
In eigenen Versuchen haben wir die Versalzung bisher nicht messen können. Dauerfeldversuche mit Urin in Dänemark haben ebenfalls keine Versalzung belegen können.
Aus: https://www.igzev.de/wp-content/uploads/2021/12/Krause-et-al-2020_DIN-Risikoanalyse_DE-2.pdf
Oder auf Englisch, mit den Quellen aus Dänemark: https://link.springer.com/article/10.1007/s43615-021-00068-3
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von mir ein weniger wissenschaftliche Erfahrungsbericht - vll. hilft es aber für eine Laieneinschätzung beim Umgang mit Urin im Garten.
hallo Oliver,
von mir ein weniger wissenschaftliche Erfahrungsbericht - vll. hilft es aber für eine Laieneinschätzung beim Umgang mit Urin im Garten.
Ich habe nämlich schonmal mit Uringaben übertrieben, so dass die Reaktion an den Stauden sichtbar war: sie haben rießengroße dunkelgrün verfärbte Blätter bekommen. Die Blätter waren außerdem auffällig weich.
Später habe ich erfahren, dass hohe Mengen an Stickstoff folgendes bewirkt: die Fasser von den Pflanzen werden weich und das macht Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten - auch das habe ich leider bei meine Stauden beobachten können.
Außerdem kann auf diese Art und Weise viel Nitrat im Grundwasser landen, was unbedingt zu vermeiden ist. Das wurde ja schon erwähnt
...ähem... das ist viele Jahre her, das ich so gehandelt habe
jetzt halte ich mich (immer pi mal Daum) an folgende Empfehlung: 1 Liter Urin pro m² pro Jahr. Das Liter ist 1 zu 10 mit Wasser verdünt natürlich Mehr...
vielen Dank für den wertvollen Erfahrungsbericht. Und gutes, nachhaltiges Pflanzenwachstum!