Der Interkulturelle Garten "Bunte Erde" aus Chemnitz erhält einen der drei ersten (jeweils mit 20.000 Euro dotierten) Preise im Wettbewerb "Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe" der Wüstenrot Stiftung. Das Platzprojekt aus Hannover, das u.a....
Der Interkulturelle Garten "Bunte Erde" aus Chemnitz erhält einen der drei ersten (jeweils mit 20.000 Euro dotierten) Preise im Wettbewerb "Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe" der Wüstenrot Stiftung. Das Platzprojekt aus Hannover, das u.a. auch einen Gemeinschaftsgarten hat, erhält eine der drei (jeweils mit 15.000 Euro dotierten) Auszeichnungen dieses Wettbewerbs.
Um einen Apfelbaum zu beschreiben, betrachte ich ihn hier als denkendes Individuum.
Der Baum kann sich nicht um seine Nachkommen kümmern, also bildet er, wie viele andere Lebewesen, so viel wie möglich auf einmal aus....
Wie ein Apfelbaum denkt
Um einen Apfelbaum zu beschreiben, betrachte ich ihn hier als denkendes Individuum.
Der Baum kann sich nicht um seine Nachkommen kümmern, also bildet er, wie viele andere Lebewesen, so viel wie möglich auf einmal aus. Meist verwendet er mehr Kraft als er in einem Jahr aufbringen kann. Also muss er ein Jahr zum Kraft sammeln und ein Jahr zum Tragen verwenden. Diese Schwankung mit einem Jahr mit viel Ertrag und einem mit wenig Ertrag wird als Alternanz bezeichnet.
Die Äpfel werden im Juni, spätestens Juli angelegt, dort wird entschieden ob sich im folgenden Jahr aus Knospen Blüten oder Blätter bilden. Diese Entscheidung hängt vom Behang des entsprechenden Jahres ab. Wenn viele Äpfel am Baum hängen, hat er sich sehr verausgabt und weiß, dass er im nächsten Jahr wenig Äpfel und viele Blätter braucht um das auszugleichen und legt es entsprechend fest.
Da er sich verkalkuliert hat, um die jetzigen Äpfel zu versorgen, wirft er die überschüssigen Äpfel in einem Schwung ab und danach immer wieder wenn er es nicht schafft welche zu versorgen.
Wenn im Oktober, November oder später geschnitten wird, werden die schon angelegten Blüten entfernt. Allerdings kann durch einen Herbstschnitt der Baum angeregt werden, denn die Verletzung muss geschlossen und Eindringlinge müssen bekämpft werden. Kommt ein früher Frost dazu kann die Rinde durch Frostsprengung aufreißen. Frühestens sollte geschnitten werden, wenn der Baum sich schon winterfest gemacht hat und alle Blätter abgeworfen wurden.
Der Apfelbaum ist wie andere Pflanzen auch im Winter aktiv und benötigt weiterhin Wasser. Unter der oberen Rinde ist eine Schicht die Photosynthese betreibt. Diese kann durch ein Aufschneiden eines Astes als grüner Ring um das innere Holz beobachtet werden. Auch wird über die Rinde und weiches Holz bei Wind Wasser verdunstet. Sollte es lange keine Niederschläge geben, ist es ratsam den Baum zu Gießen um ein „Auswintern“ (Baum stirbt im Winter durch Wassermangel) zu verhindern.
Bei einem Baumschnitt in der blattlosen Zeit, also im nur gering aktiven Zustand, muss im folgenden Frühjahr mit der Überraschung des Baumes gerechnet werden, denn Knospen, die er verwenden wollte fehlen plötzlich. Der Baum denk, er wurde angefressen und versucht nach oben zu fliehen, weil er nicht weglaufen kann. Also bildet er schnell neue Triebe, um den Verlust zu kompensieren - Kraft dafür hat er ja genug, denn es war ja welche für den Frühjahrsaustrieb eingeplant. Einige dieser Triebe können als Schosser mehrere Meter Länge in einem Jahr erreichen, denn der Baum steckt die Vorräte die für Blätter, Blüten und Früchte gedacht waren nun in das Triebwachstum. Manchmal bildet er dornen an den Trieben im unteren Bereich aus, um die Fraßfeinde abzuwehren (Birnen und Pflaumen machen das verstärkt).
Je mehr der Baum mit anderen Dingen beschäftigt ist, wenn geschnitten wird, desto geringer ist dieses Wachstum. Bei Steinobst hat sich der Schnitt zur Blüte bewährt, der auch beim Kernobst immer mehr angewandt wird. Dabei wird gewartet bis der Baum die Reservestoffe nach oben in die Knospen bringt und wenn diese beim Öffnen sind, werden sie mit Ästen und Kospen entfernt. Der Baum kann keine neuen Äste aus der Reserve bilden sondern muss die Kraft dafür durch aktuelle Photosynthese ausgleichen. So wird der Neuaustrieb stark gebremst. Allerdings ist das Zeitfenster sehr eng.
Der Schnitt in der Blüte ist bei Kernobst, besonders bei Birnen nicht zu empfehlen, da es dann dazu neigt einen guten Teil der sich entwickelnden Früchte später abzuwerfen. Besser ist kurz vor oder kurz nach der Blüte zu schneiden, um den Wuchs stark zu dämpfen.
Gut ist ein Sommerschnitt von Juni bis Anfang Juli (sortenbahängig), denn da ist der Baum mit Fruchtbildung beschäftigt und kann eine durch Schnitt herbeigeführte Veränderung bemerken und für das nächste Jahr durch entsprechende Knospenbildung einplanen.
Schnitt im Juli bis September ist auch möglich, da der Baum auch da mit Fruchtwachstum beschäftigt ist und die durch den Schnitt frei werdenden Reservestoffe in die Früchte steckt oder fürs nächste Jahr einlagert. Wenn genug reifende Äpfel im Frühsommer (Mai, Juni) abgeschnitten werden, wird die Alternanz gebrochen, denn dann hat der Baum mehr Kraft für weniger Äpfel und legt mehr Äpfel für das nächste Jahr an, da er im kommenden Jahr keine Reserven aufbauen muss. Mit einem guten Schnitt kann die Alternanz gebrochen und jedes Jahr ein ähnlicher Ertrag erzielt werden. Alternativ können überzählige Äpfel auch von Hand entfernt werden. Beim Brechen der Alternanz sollte wenigstens die Hälfe des Fruchtbehangs vor, während oder kurz nach dem Junifall entfernt werden, sonst sind solche Maßnahmen wenig wirksam und vergrößern nur die Früchte ohne für Mehrertrag im folgejahr zu sorgen.
Die Blüten- und Fruchtabwürfe des Baumes im Frühjahr und Sommer finden aus dem Sicherheitsbedürfnis des Baumes statt. Er muss vom Sommer des einen Jahres auf den Sommer des nächsten planen, aber das Wetter lässt sich schwer vorhersagen, auch sind Beschädigungen wie der Baumschnitt, Fraß durch Tiere und Krankheiten nicht fest kalkulierbar. Also werden mehr Blüten angelegt als benötigt werden, um ein Sicherheitspolster zu schaffen, etwa 5 % der Blüten werden als Früchte geerntet (unter optimalen Wuchsbedingungen 10 %). Bei der Blüte wird ein erster Teil abgeworfen, um die aufwendige Befruchtung zu reduzieren. Danach kommt es zu gelegentlichen Abwürfen bis in den Juni, dort fallen die meisten Früchte („Junifall“), da sich von dem Wetter auf den Rest des Sommers schließen lässt, der Baum prüft für wie viele gesunde Früchte die Sonneneinstrahlung reichen kann und entfernt den Rest.
Es kann auch noch später zu Abwürfen kommen um Schädlinge loszuwerden oder bei geringerer Photosyntheseleistung durch trübes Wetter noch mehr Kraft für die übrigen Früchte zu haben oder als Auswirkung des Schnittes in der Blüte. Der dafür verwendete Hauptzeitpunkt liegt im August, dort wird entsprechend vom „Augustfall“ gesprochen, er ist aber weniger deutlich ausgeprägt als der Junifall. Von da aus fallen bis zur reife immer wieder vereinzelt Früchte ab.
Verstärken kann man den Effekt indem man im Juni bis zur Ernte weitere Früchte entfernt, die eingeplante Kraft für diese geht dann in die verbleibenden Früchte, die entsprechend größer werden. Idealerweise sollten kleine, missgebildete, beschädigte oder kranke Früchte entfernt werden.
Dass die Langtriebe (bis 60 cm Länge) und Schosser (ab 60 cm Länge) oben auf den Ästen am stärksten wachsen folgt einer einfachen Logik. Das Licht kommt von oben, also strebt der Baum in diese Richtung. Er wächst am höchsten Punkt am stärksten. Werden zu viele Teile der Krone entfernt, treiben verstärkt alle oberen Knospen aus und es bilden sich die deutlichen Wasserschosser (lange senkrechte Äste die oben auf vielen Ästen wachsen, "Wasserschosser" weil sie bei hohem Wasserangebot verstärkt auftreten). Werden nun alle diese Schosser entfernt, werden sie im nächsten Jahr neu gebildet. Dann steckt der Apfelbaum mehr Kraft in die Schosser als in Äpfel. Denn er kennt den Schnitt nicht, sondern sieht es als Fraß und versucht verstärkt nach oben zu entkommen. Sollte der Baum stark eingekürzt werden muss es über mehrere Schritte in mehreren Jahren erfolgen, bei denen Schnittzeitpunkte anfangs vor oder nach der Blüte und später im Früh-Sommer zu bevorzugen sind. Anfangs sollte ein Teil der Krone als höchster Punkt bleiben, um ein übertriebenes Schießen der übrigen Triebe zu verhindern. Wenn die Krone schon weg ist, können auch einige Wasserschosser für das nächste Jahr als höchster Punkt stehen bleiben, um ein weiteres Schießen zu verringern, alle anderen Schosser müssen jedoch, bis auf die Äste aus denen sie kamen, abgeschnitten oder ausgebrochen werden, wenn sie senkrecht stehen, seitlich schräge können bleiben..
Sollte es keinen höchsten Punkt geben, da alle Triebe auf gleicher Höhe enden, so wachsen diese alle sehr stark, da anscheinend etwas die Krone entfernt hat und eine solche nicht nur ersetzt werden muss, sondern dies auch schnell geschehen soll, da in der Natur ein solcher Schaden selten vorkommt und lebensbedrohend wäre. Dass ein Mensch alle Spitzen einkürzt, weil er das für richtig hält, verseht der Baum nicht und reagiert statt dessen wie bei einem starken Schaden mit starkem Neuaustrieb.
Dass der höchste Trieb am meisten wächst, wird über Hormone geregelt. Wer oben ist bekommt mehr, weil es da weniger Fraßfeinde gibt. Eine starke Mitte erzeugt auch Stabilität in normalen Bäumen. Das die Mitte entfernt wird, ist für den Baum sehr anstrengend und er versucht sie zu ersetzen.
Der Logik mit dem Licht folgt auch die Blütenbildung. Um die Blüten und Früchte ausreichend mit Energie zu versorgen, werden die Blätter nahe der Blüte als Lieferanten bevorzugt. Dies vermeidet lange Transportwege in den Ästen. Also werden Blüten vorzugsweise an Stellen, die viel Licht erhalten angelegt. Diese befinden sich meist im oberen Bereich. Wer gerne Früchte in angenehmer Pflückhöhe haben möchte, sollte höher gelegene Äste, die die unteren Äste beschatten, entfernen und für eine gute Belichtung der gewünschten Äste sorgen.
Eine lichte Krone hat zwei Vorteile: Einmal fällt viel Licht auch in den unteren Teil der Krone, was dort zu besserem Fruchtansatz führt. Und da der Wind besser durch die Krone wehen kann, trocknen die Blätter schneller ab und der Befall mit Pilzkrankheiten ist geringer.
Sie hat in Zeiten der trockenen Sommer aber den Nachteil, dass die Krone schnell austrocknet. Die Lage und der Windschutz müssen für die Abwägung bedacht werden.
Schlämmprobe von Böden: nötig ist ein Verschließbares Wasserglas mit geraden Wänden, klares Wasser, etwas um die Ablagerungen zu Markieren, eine genaue Uhr und etwas Seife, wenn der Humus sehr an den Bodenteilchen haftet.
Zuerst das...
Schlämmprobe von Böden: nötig ist ein Verschließbares Wasserglas mit geraden Wänden, klares Wasser, etwas um die Ablagerungen zu Markieren, eine genaue Uhr und etwas Seife, wenn der Humus sehr an den Bodenteilchen haftet.
Zuerst das Boden-Wasser-Gemisch einweichen lassen, dann gut schütteln und beobachten:
Steine sinken sofort zu Boden,
Sand binnen 25 Sekunden,
Grobschluff binnen 3 Minuten und 40 Sekunden,
Mittelschluff binnen 38 Minuten, Ton und Feinschluff brauchen etwa einen Tag,
Humus schwimmt oben
Durch die Schüttelprobe schichten sich die Bestandteile schön im Glas und die Gläser können gut aufgehoben werden, um später nochmal nachzusehen.
Finger- und Ausrollprobe:
Die Bodenart zu kennen, also Sand, Schluff, Ton und ihre Zwischenarten wie Lehm oder sandiger Schluff zu unterscheiden, ist wichtig für den Anbau von Pflanzen, da sich daraus die Wasserversorgung und...
Finger- und Ausrollprobe:
Die Bodenart zu kennen, also Sand, Schluff, Ton und ihre Zwischenarten wie Lehm oder sandiger Schluff zu unterscheiden, ist wichtig für den Anbau von Pflanzen, da sich daraus die Wasserversorgung und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, die Verfügbarkeit und Speicherung von Nährstoffen, die Bearbeitbarkeit, die Durchlüftung und Wasserableitung, der Totwasseranteil im Boden, sowie der maximal mögliche Humusgehalt (je feiner der Boden desto größer) ergibt.
Kurz gesagt, die Bodenart bestimmt die meisten Eigenschaften und die Fruchtbarkeit des Bodens, sowie welche Pflanzen sich darauf wohl fühlen. Deshalb sollte jeder Gärtner seinen Boden kennen.
Bei der Finger- und Ausrollprobe (nach DIN 4220, verändert durch Volker Croy 2015) versucht man den feuchten Boden mit den angefeuchteten Handflächen auszurollen und zwischen Daumen und Zeigefinger zu quetschen (Quetschprobe)
1. Versuch den Boden zu eine bleistiftdicken Wurst auszurollen
- ausrollbar - zu 4.
- nicht ausrollbar - zu 2.
2. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger
- bindig, haftet schwach am Finger - lehmiger Sand
- nicht bindig, nicht formbar - zu 3.
3. Zerreiben in der Handfläche
- in Fingerrillen mehlige, stumpfe Feinsubstanz sichtbar - schluffiger Sand
- keine Feinsubstanz in den Fingerrillen - Reinsand
4. Versuch den Boden zu eine halb-bleistiftdicken Wurst auszurollen
- nicht ausrollbar - zu 5.
- ausrollbar, stumpf, mehlig - zu 7.
- ausrollbar, plastisch, klebrig - zu 10.
5. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigfinger
- bindig, haftet deutlich am Finger (Sand < 46%) - zu 6.
- nicht oder schwach bindig, aber kaum Sandkörner - zu 7.
6. Beurteilen der Feinsubstanzmeng
- wenig Feinsubstanz (Sand 60 - 95 %) - toniger Sand
- viel Feinsubstanz (Sand 45 - 68 %) - stark sandiger Lehm
7. Prüfen der Körnigkeit
- Sandkörner sicht- und fühlbar - sandiger Schluff
- Sandkörner nicht oder nur schwach sicht- und fühlbar - zu 8.
8. Prüfen der Bindigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger
- nicht bindig, samtartig, mehlig, reißt und bricht schnell, kaum formbar - Schluff
- schwach bindig, reißt beim Zusammenquetschen - zu 9.
9. Konsistenz prüfen
- deutlich mehlig, reißt leicht - toniger Schluff
- schwach mehlig, reißt kaum, gut formbar - schluffiger Lehm
10. Körnigkeit prüfen
- Sandkörner gut fühl- und sichtbar, rissig - sandiger Lehm
- Sandkörner nicht oder kaum fühl- und sichtbar - zu 11.
11. Versuch die Wurst zu einem Ring zu biegen
- schlecht formbar, schwach glänzende Gleitflächen bei Quetschprobe (zerdrücken zwischen den Fingern) - sandiger Ton
- gut formbar - zu 12.
12. Beurteilen der Gleitfläche bei Quetschprobe
- Gleitfläche stumpf - Lehm
- Gleitfläche sehr schwach glänzend - toniger Lehm
- Gleitfläche glänzend - zu 13.
13. Prüfen zwischen den Zähnen - Vorsicht!
- knirschen - lehmiger Ton
- butterartige Konsistenz - Ton
Vor 12 Jahren habe ich angefangen mich mit dem Thema urbanes Gärtnern zu beschäftigen. Vom Gärtnern selbst habe ich immer noch sehr begrenzte Kenntnisse, aber einer ganze neue Art auf die Stadt zu schauen, hat sich mich durch den Austausch in den...
Vor 12 Jahren habe ich angefangen mich mit dem Thema urbanes Gärtnern zu beschäftigen. Vom Gärtnern selbst habe ich immer noch sehr begrenzte Kenntnisse, aber einer ganze neue Art auf die Stadt zu schauen, hat sich mich durch den Austausch in den Gärten erschlossen. Das liegt auch daran, dass urbane Gärten Schulen ganz eigener Art sind, die Menschen, Wissen, Perspektiven und praktische Fähigkeiten unterschiedlichster Hintergründe zusammenbringen. Hier treffen – nicht immer konfliktfrei - Aktivist*innen, Nachbar*innen, Forschende, engagierte Laien und Politiker*innen aufeinander und tauschen sich aus. Themen wie Klimakatastrophe, das sechstes Artensterben, environmental justice, die heute nicht zuletzt dank Bewegungen wie Fridays for Future, Ende Gelände und Extinction Rebellion in die breitere Aufmerksamkeit gerückt wurden, habe ich zuerst über die Gärten überhaupt wahrgenommen und in ihrer Bedeutung für die Städte verstanden. Dieses Selbstverständnis der Gärten als politische Ort und Orte demokratischer Aushandlungsprozesse hat unter anderem im Urban Gardening Manifest ( https://urbangardeningmanifest.de/) seinen Ausdruck gefunden.
Dabei schafft ein offener Garten den Raum, sich nicht nur zu informieren, sondern sich auch aktiv einzubringen und an konkreten Veränderungen mitzuwirken; hier kann man sich „Gemeinsam die Hände dreckig machen“ ( https://www.dreckigehaende.de/), so auch der Titel von Severin Halders Buch. Ich selbst habe mich vor allem im vergangenen Jahr stärker dem Thema der Umweltgerechtigkeit und Stadt-Land-Beziehungen in globaler Perspektive zugewandt und mich damit auch von der Praxis des Gärtnerns in der Stadt gelöst, ohne die Gärten aber wäre dieses Engagement nie so entstanden. Ich bin sehr froh, dass Severin die Moderation der Gruppe Gärten und Politik übernimmt. Ich hatte das große Vergnügen über die vergangenen Jahre mehrere Veranstaltungen mit ihm zu organisieren, etwa zu urbaner Landwirtschaft in Südamerika oder zur Aneignung des Themas urban Gardening durch Werbekampagnen großer Konzerne. An dieser Stelle möchte ich auch noch mal ausdrücklich der anstiftung Dank sagen und ihre großzügigen und unbürokratischen Unterstützung der Vernetzungarbeit und den Wissensaustausch zwischen den Gärten und auch der Bildungs- und Vermittlungsarbeit, die ich gemeinsam mit anderen etwa im Rahmen der Nachbarschaftsakademie oder im Projekt kollektives Lernen beitragen durfte. Sie hat damit auch all die tollen und inspirierenden Begegnungen mit ermöglicht, deren unschätzbarer Wert einem in diesen schwierigen Tagen um so deutlicher vor Augen geführt wird.
Als Gruß an Severin hier ein Foto der Vorstellung seiner Dissertation im Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld