Ihr Lieben,
Danke für die stellvertretend gestellten Fragen, Gudrun!
Die Fragen waren:
1. was für "Modi des Kümmers" um ein Kompostklo haben sich bei Gruppen bewährt?
2. Was sind die Aufgaben und wie können die gut verteilt werden?
3. Und: was machen die Gruppen mit den Inhalten der Klos, was gibt es da für Möglichkeiten der Verwendung und Entsorgung?
... heute geht es los mit der Präambel und 1. Wer schon alle Antworten lesen will, kann auch unter den Uploads jetzt schon alles lesen: Dokument "Klo und Kompost Nutzung how to" hier
https://urbane-gaerten.de/community/gruppen/49-kompostklo-grauwasser/31-files
Präambel
Wir sagen ja immer gerne, dass die ganze Kümmerei sehr von den Rahmenbedingungen abhängt. Ich probiere trotzdem sinnvolle Antworten zu geben, die etwas allgemeiner sind, dafür aber hoffentlich anpassbar für die meisten Gärten.
Zunächst muss ich nochmal kurz skizzieren, wie das Klo und die Verwertung aufgebaut sind. Daraus leiten sich die Antworten ab. Hierfür denken wir uns mal ein Modell-Klo. Nehmen wir an es gibt einen Kacke-Komposthaufen und ein Trennklo mit Eimer für Kacke und Kanister für Urin im Garten. Zum „Spülen“ gibt es eine Wanne Holzspäne. Das Klo ist in einem Klohäuschen.
Am Design wichtig: Absolute Priorität hat Hygiene – sowohl im und am Klohäuschen sowie am Komposthaufen – das heißt für den Kompost, dass er einen abgeschiedenen, abgeschlossenen Ort braucht, wenn da die Fäkalien kompostiert werden sollen. Wir haben also zwei Bereiche mit Übergang: „Klo & Behälter“ und „Komposthaufen“.
1. was für "Modi des Kümmerns" um ein Kompostklo haben sich bei Gruppen bewährt?
„Kümmern“ ist ein gutes Stichwort, genau. Mensch muss sich kümmern. Es bietet sich an, die Verantwortung in einer AG, beispielsweise namens „Klo und Kacke-Kompost“ zu bündeln.
Das heißt: die AG, bestehend aus zwei oder mehr Leuten, hat die ganze Sache auf‘m Schirm und fühlt sich verantwortlich für das funktionierende Klo und den sicheren Komposthaufen. Verantwortung ist dabei nicht gleich „macht alles selbst“ - die AG organisiert die Abläufe am besten so, dass auch Aufgaben einfach delegiert werden können. Sie muss jedoch das Kümmer- und adas Hygiene-Konzept erstellen und dafür sorgen, dass die Abläufe funktionieren und sicher sind, für die die sie umsetzen. z.B. kann jede*r mal neues Putzmittel fürs Klo kaufen, neue Sägespäne mitbringen oder einen Eimer auf den Komposthaufen leern – die AG trägt dafür Sorge, dass dies rechtzeitig geschieht. Kommunikation ist ein wesentlicher Bereich des Machens und Kümmerns!
Eine AG ist eine Arbeitsgruppe; natürlich können die Aufgaben in Gruppen rotieren, so dass sich zum Beispiel alle zwei Jahre Aufgaben getauscht werden und neue Leute die Klo-AG machen. Dabei: unbedingt Wissensweitergabe, am besten direkt digital die Schritte dokumentieren, um Wissen einfach von AG-Besetzung 1 zu AG-Besetzung 2 weitergeben zu können.