Die Freiburger Gemeinschaftsgärten bündeln ihre Kräfte und arbeiten an der Gründung eines gemeinsamen Vereins mit dem Ziel, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, um Fördermittel zu beantragen und Nutzungsvereinbarungen abzuschließen. Gleichzeitig soll der Verein die Zusammenarbeit zwischen den Gärten intensivieren, insbesondere durch Wissensaustausch – eine gemeinsame Cloudlösung ist bereits in Planung.
Zwei der vier Gärten, die den Prozess aktiv mitgestalten, sind der Klimagarten und der WandelGarten Freiburg Vauban.
Der Klimagarten wurde 2012 als erstes Urban Gardening Projekt Freiburgs mitten im Dietenbachpark gegründet. Was als Guerilla Gardening begann, wurde bald durch die Stadt genehmigt und ebnete den Weg für viele weitere Gemeinschaftsgärten in fast allen Stadtteilen Freiburgs. Heute bewirtschaftet eine bunt gemischte Gruppe eine 600 m² große Fläche in Einzel- und Gemeinschaftsbeeten. Eine große Gemüsevielfalt ist der Gruppe dabei wichtig, die sich gemeinsam auch um die Obststräucher und -bäume kümmert. Besonderes Augenmerk legt die mit dem Garten gewachsene Gemeinschaft auf das Teilen von Wissen und Ernte sowie dem geselligen Zusammensein unter Erlen, an der Feuerschale oder im Nachbarschaftstreff nebenan. Etwa jede zweite Woche laden Aktionstage alle Interessierten zum Mitmachen ein.
Der WandelGarten entstand 2013 aus einer Bürgerinitiative mit Wurzeln in der Transition-Town-Bewegung. Die 800 m² große Gartenfläche liegt auf dem Gelände, auf dem ein Parkhaus geplant ist. Im neu entstandenen Modellstadtteil Vauban verzichteten viele Menschen auf ein eigenes Auto. Solange das so bleibt, gibt es anstelle des Parkhauses dort nun den WandelGarten. Die Gartengemeinschaft legte von Anfang an ihren Schwerpunkt auf Bodenaufbau, Permakultur und Bildungsarbeit. Je mehr Beete entstanden, desto wichtiger wurde das Wassermanagement. Die Gruppe baute Dachflächen aus, um mehr Regenwasser ernten zu können. Mulchen und klimaangepasstes Gärtnern spielen eine große Rolle.
Bildung ist ein zentrales Anliegen: Im Garten finden Workshops zu Kompostmethoden statt wie Bokashi, Wurmfarmen, Heißrotte oder Terra Preta sowie zu essbaren Wildpflanzen. Seit 2023 lädt das „Freiburger Regenwurmfest“ im Frühjahr zum Kontakt mit den Bodenlebewesen ein. Ein weiteres Projekt widmet sich der Rückführung von Nährstoffen in den Boden – ganz nach dem Motto: „Zu schade für die Schüssel“.
Mit dem entstehenden Dachverein schlagen diese beiden Gärten gemeinsam mit anderen Freiburger Initiativen ein neues Kapitel auf – für mehr Sichtbarkeit, Austausch von Wissen und Ressourcen und gemeinsame Planungen.
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