Hoch-, Tisch- und Hügelbeete


Für manche Gemeinschaftsgärten ist bereits die Fläche, auf der sie sich befinden oder entstehen sollen, eine Herausforderung – etwa, wenn der Boden versiegelt oder kontaminiert ist. Dann sind Hochbeete, die ihr selbst bauen und gestalten könnt, eine gute Alternative. Erfreulicher Begleiteffekt: Die gemeinsame Bauaktivität stärkt den Zusammenhalt der Gruppe. Hochbeete sind zudem ideal für Menschen, die Mühe haben, sich zu bücken, oder die im Rollstuhl sitzen. Ein Hochbeet ist besonders für Rollstuhlfahrer*innen geeignet, die aufstehen können, weil man sich daran festhalten und anlehnen kann. Eine weitere Möglichkeit sind Tischbeete. Sie haben ein Gestell, das sich bequem unterfahren lässt, sodass Rollstuhlfahrer*innen mit gerader Haltung im Sitzen arbeiten können. Wenn ihr die Produktivität auf kleiner Fläche erhöhen wollt, eignen sich Hügelbeete, das sind Hochbeete ohne Einfassung. Dank ihrer Schrägen bieten sie rund ein Drittel mehr Anbaufläche als Flach- oder Hochbeete. Auf dieser Seite findet ihr einfache Anleitungen und Hinweise für den Bau der Beete. Weitere Bauanleitungen findet ihr hier 

 
 

Ein einfaches Hochbeet bauen  

Hochbeete könnt ihr zwar auch fertig kaufen, aber sie lassen sich auch recht leicht selbst bauen und auf gefliestem oder gepflastertem Untergrund aufstellen. Wenn ihr die Beete aus Paletten bauen wollt, dann achtet darauf, dass diese schadstofffrei sind. Ihr könnt aber auch Aufsatzrahmen in gewünschter Höhe auf einer Palette befestigen. Gegen Mäuse und andere Kleintiere muss der Boden mit einem engmaschigen Gitter (z. B. Hasendraht) ausgelegt werden. Darauf könnt ihr dann reine Erde füllen. Wollt ihr mit speziell geschichteten Materialien arbeiten, dann legt zunächst groben Baum- und Strauchschnitt hinein, darüber eine Schicht Grünabfälle, Laub und gehäckselten Strauchschnitt. Die letzte Schicht sollte dann aus Gartenerde und Kompost bestehen.

Tipp: Sind die Hochbeete wie Hügelbeete aus Schichten verschiedener organischer Materialien aufgebaut, reift das angebaute Gemüse durch den Verrottungsprozess schneller. 

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Ein praktisches Tischbeet errichten  

Der Generationengarten München hat für das Tischbeet eine einfache Bauart entwickelt: Dafür bohrt ihr in den Boden einer Plastikwanne, z. B. Mörtelwanne (gibt es im Baumarkt), Löcher und baut um die Wanne herum ein Gestell aus Holz oder Metall. Wichtig ist die Höhe: Das Tischbeet sollte so hoch sein, dass es mit einem Rollstuhl unterfahren werden kann und somit ein bequemes Arbeiten im Sitzen ermöglicht. Die Beethöhe müsst ihr also an die individuellen Bedürfnisse der Gärtner*innen anpassen.

Eine sinnvolle Ergänzung sind Aufhängemöglichkeiten für kleinere Gartengeräte oder Ähnliches. Die Plastikwanne darf nicht zu flach und die Löcher dürfen nicht zu groß sein, da sonst die Erde zu schnell austrocknet. Die Wanne muss außerdem stabil sein, damit der Boden nicht reißt, denn nasse Erde ist schwer. Für das Tischbeet eignen sich am besten Pflanzen, die nicht tief wurzeln. Wenn ihr neue Mörtelwannen verwendet, solltet ihr in den ersten Jahren kein Wurzelgemüse darin anbauen, da sich die Materialausdünstungen in der Wurzel anreichern können. Wichtig: Rollstuhlfahrer*innen brauchen glatte, ebene Wege. Bei einem zu weichen Untergrund versinken die Räder. 

Tischbeet1png   Tischbeet2
 
 

Ein Hügelbeet anlegen  

Mehrere Gemeinschaftsgärten haben vielfältige Erfahrungen mit selbst angelegten Hügelbeeten gemacht. Jürgen Kuhr, Mitglied eines Interkulturellen Gartens in Berlin-Kreuzberg, hat einen Praxisleitfaden mit vielen Fotos erarbeitet und stellt sein Wissen dem Garten-Netzwerk zur Verfügung: Hügelbeet anlegen

Cornelia Obst, Initiatorin und Koordinatorin des Interkulturellen Gartens Coswig, teilt ihre Praxiserfahrung zum Bau eines Hügelbeetes: Erfahrungsbericht Coswig 

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