Bodennutzung und -Pflege

 

Für die optimale Gartenpflege sind Kenntnisse über die Beschaffenheit des Bodens hilfreich. Ihr findet hier allgemeine Grundlagen zum Thema Bodenpflege und Tipps zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Wir bieten euch aber auch Informationen rund um das Thema Bodenbelastung und nennen Adressen von Institutionen, die ihr konsultieren könnt, wenn ihr von diesem Problem betroffen seid.

 
 

Gartenboden  

Der Boden besteht aus unterschiedlich großen mineralischen Substanzen, organischem Material, Bodenwasser und Bodenluft. Für die gärtnerische Nutzung sind die ersten 30 cm der Oberbodenschicht von besonderer Bedeutung. Sie wird auch als Mutterboden bezeichnet und ist belebt – es leben Regenwürmer, Fadenwürmer, Bakterien, Pilze, Käferlarven und Algen darin. Alle diese Bewohner reinigen den Boden, setzen Pflanzennährstoffe frei und produzieren Humus. Wie viel ein Boden im landwirtschaftlichen und gärtnerischen Sinne „wert“ ist, hängt primär von seiner Fruchtbarkeit ab. Auch die Bearbeitbarkeit des Bodens ist ein wichtiger Faktor. 

Bodenvorbereitung Friedensgarten Göttingen   Jugendliche bereiten den Boden vor; Fotos: Tassew Shimeles


Bodenart unterscheiden  

Je nach Korngröße und Humusgehalt gibt es grobe und feine Böden, humusreiche und humusarme, schwach kalkhaltige und stark kalkhaltige. Überwiegen in der Bodensubstanz die mineralischen Bestandteile, spricht man von Mineralböden. Solche Böden entstehen in Tausenden von Jahren durch Verwitterung des Gesteins zu Sand, Lehm oder Ton. Überwiegen die organischen Bestandteile, spricht man von Humusboden. Dieser bildet sich durch Zersetzung organischer Stoffe. Humus besteht aus abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Substanzen und deren Umwandlungsprodukten. Die Korngrößenzusammensetzung mineralischer Teilchen ist ein wichtiger Unterscheidungsparameter für den Boden aus Ton, Schluff (mehlige Bodenpartikel) und Sand. Ein Korngrößendurchmesser von 0,063 bis 2 mm bedeutet, der Boden ist ein Sandboden, bei einem Durchmesser von 0,002 mm bis 0,063 mm handelt es sich um einen Schluffboden und bei einem Durchmesser unter 2 μm (entspricht 0,002 mm) um einen Tonboden. Ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton zu etwa gleichen Teilen ist ein Lehmboden. Die Größe der Sand-, Schluff- und Tonpartikel beeinflusst die Zwischenräume zwischen den Bodenteilchen. Diese können mit Wasser oder Luft gefüllt sein. Daher beeinflusst die Zusammensetzung der Korngrößenverteilung die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, die Nährstoffversorgung sowie das Filter- und Speichervermögen für Schadstoffe.

Wesentliche Eigenschaften der drei Hauptbodenarten:

Sandboden

  • Körnung: sandiger Anteil
  • Humus- und Nährstoffgehalt: meist gering
  • Wasserhaltevermögen: gering
  • Durchlüftung: gut
  • Durchwurzelbarkeit: intensiv
  • Bearbeitbarkeit: leicht


Tonboden

  • Körnung: Ton-/Schluffanteile
  • Humus- und Nährstoffgehalt: meist hoch
  • Wasserhaltevermögen: sehr hoch
  • Durchlüftung: schlecht
  • Durchwurzelbarkeit: schlecht
  • Bearbeitbarkeit: schwer


Lehmboden

  • Körnung: ausgeglichene Sand-/Schluff-/Tonanteile 
  • Humus- und Nährstoffgehalt: meist hoher Nährstoffgehalt
  • Wasserhaltevermögen: hoch
  • Durchlüftung: optimal
  • Durchwurzelbarkeit: gut
  • Bearbeitbarkeit: leicht


Die unterschiedliche Korngrößenzusammensetzung und ihre Verteilung spielen eine wichtige Rolle für die Art und Nutzung des Bodens. Es wird grob unterschieden zwischen schwerem, mittelschwerem und leichtem Boden. Davon ist abhängig, ob der Boden schwierig oder leicht zu bearbeiten ist. Ton- und Lehmboden werden als schwerer und Sandboden als leichter Boden bezeichnet. Lehmiger Sand und lehmiger Ton beschreiben Übergangsformen. 

  

Bodenart bestimmen (Fingerprobe)  

Um die Bodenart zu bestimmen, könnt ihr eine Fingerprobe machen. Versucht dafür, den feuchten Boden zu formen und reibt bzw. rollt ihn zwischen euren Handflächen. Sandiger Boden fühlt sich rau an und ihr spürt die einzelnen Körner. Er lässt sich nicht formen und haftet nicht an den Fingern. Schluffboden fühlt sich leicht mehlig an und lässt sich nicht formen und kneten. Tonboden ist plastisch, ihr könnt ihn leicht zu einer kompakten, halbfingerdicken „Wurst“ rollen. Tonteilchen bleiben wie ein Film auf der Hand kleben. Lehmboden lässt sich rollen, gröbere Bestandteile sind fühlbar, und es knirscht beim Zerreiben. 

 

pH-Wert selbst messen (Bodenreaktion)  

Ein wichtiger Parameter ist die „Bodenreaktion“, ausgedrückt als pH-Wert. Er gibt Auskunft über den Säurezustand des Bodens, also darüber, ob und in welchem Maße die Bodenlösung eine saure oder alkalische Reaktion besitzt. Das ist wichtig, weil der Säurezustand die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanzen und die Aktivität der Bodenlebewesen beeinflusst. Der pH-Wert hängt eng mit dem Kalkgehalt zusammen. Von ihm könnt ihr Rückschlüsse auf den Kalkbedarf ziehen. Die meisten Pflanzen bevorzugen den pH-Bereich 5,5–6,5. Im Fachhandel gibt es Teststäbchen für die Messung. Sollte der pH-Wert niedrig sein, könnt ihr den Boden aufkalken, ist er zu hoch, hilft Kompost, z. B. Rindenkompost. Mehr Informationen findet ihr hier.

 

Verschiedene Bodenuntersuchungen  

Die Standardbodenuntersuchung gibt Auskunft über die verfügbaren löslichen Gehalte der Grundnährstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalk und über den pH-Wert. Bodenuntersuchungen führt ihr am besten zu Beginn der Ernte oder danach durch. Ihr entnehmt der Fläche an unterschiedlichen Stellen aus dem Wurzelbereich der Pflanzen mit einem Spaten oder Bohrstock Bodenproben (etwa 15–20 Proben). Sinnvoll ist es, getrennte Proben für die gärtnerische Nutzung und andere Nutzungen (z. B. Rasenfläche, Spielfläche für Kinder) zu entnehmen. Die Proben werden untereinander (nicht miteinander) gut durchmischt. Ihr erhaltet so einen Durchschnitt des Bodens. Dann 250–500 Gramm der Mischungen in Säcke füllen und mit den Angaben zur geplanten Nutzungsart an ein geeignetes Labor schicken. Es kann sinnvoll sein, ein Labor für Umweltschadstoffe zu konsultieren. Es berät unter anderem darüber, wie ihr Proben nehmen müsst, damit sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und nach Grenz-, Richt- und Prüfwerten beurteilt werden können. Informationen über Bodenuntersuchungslabore sind über die örtlichen Landwirtschafts-, Gartenbau- und Umweltämter oder Gartenvereine erhältlich. Auch Apotheken bieten Bodenanalysen an.

Mit einem Bodenuntersuchungskoffer könnt ihr schnell, aber nur grob einige Untersuchungen selbst durchführen, u. a. Stickstoff- und pH-Wert-Messungen. Der Koffer enthält: Nitratmessstäbchen, pH-Messstäbchen, Sieb, Waage, Messbecher und Rundfilter. Auf einer Dose ist eine Farbskala für den Vergleich der Messwerte angebracht.

Zusätzliche Untersuchungen könnt ihr für Mikronährstoffe Bor (B), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Zink (Zn) und Molybdän (Mo) oder auch auf Schwermetalle wie Chrom (Cr), Nickel (Ni), Blei (Pb), Cadmium (Cd) und Quecksilber (Hg) durchführen lassen. Die Kosten für Untersuchungen auf Schwermetalle und chemische Substanzen hängen von der Substanz ab, nach der gesucht werden soll. Die Grenzwerte der Schwermetallkonzentration sind in der Bundesbodenschutzverordnung (BbodSchV) für Schadstoffe  festgelegt. Tipp: Bei Neuanlage eines Gartens solltet ihr alle drei bis fünf Jahre den Boden untersuchen lassen.
Boden1   Boden2

 
 

Auf unterschiedlichen Böden gärtnern (Beispiele)  

a) Gärtnern auf leichtem Boden (Sand)
Sandböden bestehen hauptsächlich aus Sand, können aber auch geringe Lehm- und Humusanteile aufweisen. Sie sind gut wasserdurchlässig, gut durchlüftet und können gut bearbeitet werden. Die Wasserdurchlässigkeit hat den Nachteil, dass Nährstoffe schnell ausgewaschen werden. Am besten gedeihen Spargel, Paprika, Melonen, Kräuter (Zeigerpflanzen: Königskerze, Vogelmiere, Klatschmohn, Thymian u. a.). Tipp zur Bodenverbesserung: Das Wasserspeichervermögen des Bodens kann durch Zugabe von Humus, Lehm oder Ton erhöht werden. Auch das Mulchen und die Zugabe von Kalk verbessern die Bodeneigenschaften.
Gartenboden im Interkulturellen Garten Dannenberg   und im Interkulturellen Garten Oldenburg-Blankenburg

b) Gärtnern auf Lehmboden (Mischboden)
Lehmböden sind nicht so locker wie Sandböden und nicht so dicht wie Tonböden. Ein mittlerer Boden ist beispielsweise Lößboden oder Schwarzerde. Am besten gedeihen Gartenkräuter wie Dill, Petersilie, Basilikum, Fenchel, Frauenmantel, Katzenminze, Kerbel, Kümmel, Liebstöckel, Rosmarin, Koriander, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Lorbeer, Raute (Zeigerpflanzen: Franzosenkraut, Taubennesselarten, Ehrenpreis, weißer Gänsefuß, kleine Brennnessel u. a.).
Gartenboden im Interkulturellen Garten Dannenberg   Boden 10n

c) Gärtnern auf schwerem Boden (Ton)
Schwere Böden haben einen hohen Tonanteil. Sie können viel Wasser aufnehmen, das allerdings den Pflanzen nur zu einem geringen Teil zur Verfügung steht. Schwere Böden neigen zur Bodenverdichtung und sind schlecht zu bearbeiten; bei Regen ist der Boden zu nass, und wenn er trocken ist, lässt er sich ebenfalls nicht gut bearbeiten, weil er hart und rissig wird. Tipp zur Bodenverbesserung: Die Zugabe von Sand verbessert die Wasserdurchlässigkeit. Die Bodenstruktur wird durch Gründüngung, organischen Dünger oder Kompost positiv beeinflusst. Die feste, oberflächliche Bodenkruste solltet ihr durch das Aufreißen brechen. Luftaustausch ist für den Boden wichtig. Am besten gedeihen Beinwell, Minze, Wermut, Zitronenmelisse, Mangold (Zeigerpflanzen: Breitwegerich, Sauerampfer, Ackerfuchsschwanz, Hahnenfuß, Löwenzahn,  Vogelknöterich, Ackerschachtelhalm, Quecke, Löwenzahn u. a.).
Schild 9   Garten 11

Bodeneignung – Bodenbelastung  

Es ist sehr empfehlenswert, dass ihr euch über die vorherigen Nutzungen und die „Geschichte“ der Fläche, die ihr für ein Gartenprojekt nutzen möchtet, kundig macht. Informationen dazu gibt es beim Umweltamt, Liegenschaftsamt, Grünflächenamt, Katasteramt oder Landwirtschaftsamt. Auch die örtlichen Kleingartenvereine können gute Anlaufstellen sein. Viele Umweltämter haben eine Datenbank mit Informationen über Grundstücke, ihre früheren Nutzungen und Ergebnisse von Bodenuntersuchungen. Allgemein zugängliche Informationen über Böden könnt ihr im Bodeninformationssystem der Landesämter für Umwelt abrufen. Wenn ihr keine ausreichenden Informationen erhaltet oder den Verdacht habt, dass der Boden belastet ist, empfiehlt sich eine Bodenuntersuchung.

Bodenbelastungen können viele Ursachen haben:

  • Die Fläche wurde früher gewerblich, industriell oder militärisch genutzt, Aufschüttung (von Brachen) mit schadstoffhaltigen Materialien (Asche, Bauschutt, Farben und andere Rückstände),
  • falsche gärtnerische Nutzung (Überdüngung, Pflanzenschutzmittel),
  • von Verkehr, Landwirtschaft, Industrie und private Haushalte erzeugte Emissionen (Ausstoß) belasten den Boden (Eintrag).


Bodenuntersuchung im Falle einer Bodenbelastung
Immer wenn der Boden oral aufgenommen werden kann (etwa durch spielende Kinder), wird die Bodentiefe bis maximal 35 cm betrachtet. Wenn es um Nutzpflanzen geht (Gemüsegarten), zählt die Tiefe bis maximal 60 cm (Wurzelbereich).

Gesetzliche Grundlagen und Grenzwerte
Das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) verfolgen das Ziel, die Funktionen des Bodens zu sichern und wiederherzustellen. Ergänzend dazu gibt es Bodenschutzgesetze der Länder. So steht ein Instrumentarium für vorsorgenden Bodenschutz zur Verfügung. In der BBodSchV sind Grenzwerte für Schadstoffe festgelegt. Grenzwerte sind Vorsorgewerte, wenn sie nicht überschritten werden, ist alles in Ordnung. Sie werden anhand von ökotoxikologischen Wirkungsschwellen festgelegt. (Ökotoxikologie ist eine fächerübergreifende Wissenschaft, die sich mit den Auswirkungen von Stoffen auf die belebte Umwelt befasst.) Die Grenzwerte für unterschiedliche Stoffe berücksichtigen die Bodenart, gelten aber universell für alle Nutzungen. Quelle und weitere Informationen findet ihr hier

Prüfwerte sind Werte, bei deren Überschreitung in Abhängigkeit von der Bodennutzung eine einzelfallbezogene Prüfung durchzuführen ist (ein Industriegelände darf z. B. höhere Belastungen haben als ein Spielplatz). Bei dieser Prüfung wird festgestellt, ob eine schädliche Bodenveränderung oder eine Altlast vorliegt. Maßnahmenwerte sind Werte, bei deren Überschreitung in der Regel von einer schädlichen Bodenveränderung oder Altlast auszugehen ist und Maßnahmen erforderlich sind. Wenn eine Überschreitung der Maßnahmenwerte vorliegt, entscheidet die vor Ort zuständige Umweltbehörde über Art und Ausmaß von Sanierungsmaßnahmen. Weitere Informationen findet ihr hier.

Wichtig: Es gibt nicht für alle Schadstoffe Prüf- und Maßnahmenwerte. Wird eine Belastung mit einem Stoff gefunden, der nicht in der BBodSchV aufgeführt ist, müsst ihr die Belastung fachlich bewerten lassen. Dazu könnt ihr u. a. die Landesumweltbehörden befragen (in Bayern z. B. das Landesamt für Umwelt). Wenn Böden naturbedingt höhere Schadstoffgehalte aufweisen (solche Gebiete gibt es beispielsweise in Ostbayern) oder Schadstoffgehalte großflächig siedlungsbedingt erhöht sind (was in Ballungsräumen häufig der Fall ist), gelten die Regelungen der BBodSchV (z. B. die Vorsorgewerte) nur eingeschränkt. Hier muss im Einzelfall entschieden werden. Bei erhöhten Bleigehalten in Böden der Münchener Schotterebene könnte man z. B. zu dem Schluss kommen, dass durch den hohen Kalkgehalt der Böden das Blei immobil ist und damit von Nutzpflanzen nicht aufgenommen werden kann. Diese Entscheidung muss aber von Fachleuten getroffen werden.

Gärtnern auf belastetem Boden
Je nach Art und Intensität der Belastung kann der Anbau von bestimmten Pflanzen beschränkt werden; es kann ein kompletter Austausch des Oberbodens (= Bodenauftrag) oder der Anbau in Pflanzcontainern, Säcken oder Hochbeeten (siehe dazu Praxiswissen Hoch-, Tisch- und Hügelbeet) notwendig sein. 

Beispiel: Interkultureller Garten Hamburg-Wilhelmsburg
Schild 9   Garten 11Wenn Boden neu aufgetragen werden muss, solltet ihr die Einhaltung der Vorsorgewerte fordern (wenn man für den Boden schon etwas bezahlen muss, sollte er auch einwandfrei sein). Bei der Mutterbodenanlieferung müsst ihr daher unbedingt klären, woher er stammt, denn auch Lieferungen aus privaten Quellen sind nicht immer unbedenklich. Viele Kommunen verfügen über Bodenlager, die nach Qualitäten sortiert sind, und bieten Mutterboden an. Die Anlieferung kann sehr teuer sein, oft könnt ihr den Boden aber auch selbst abholen. Für einen Bodenauftrag reicht meistens eine Kulturschicht von ca. 30–40 cm aus, da sich in dieser Schicht die Hauptwurzelzone befindet. Wenn der Boden darunter aber belastet ist, müssen nach den Vorgaben der BBodSchV mind. 60 cm aufgetragen werden. 


Boden umgraben oder nicht  

Die Bodenorganismen sind auf Tiefen spezialisiert. Damit diese in ihren Aktivitäten nicht beeinträchtigt werden, solltet ihr den Boden eigentlich nur umwenden, also nicht tief graben. Bei humusreichem, krümeligem Boden reicht das auch aus. Schwere und verdichtete Böden solltet ihr allerdings umbrechen bzw. tiefgründig lockern. Leichte und unkrautfreie Böden müsst ihr hingegen gar nicht umgraben. Tipp: Die Lockerung der Bodenoberfläche ist sehr wichtig und sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen. Der Boden kann dann besser Wasser aufnehmen, und auch die Luftzirkulation verbessert sich

   

Bodenfruchtbarkeit erhalten und fördern  

Der Humus macht einen Gartenboden fruchtbar; er ist die Gesamtheit der organischen Substanzen im Boden. Einen fruchtbaren Boden erkennt ihr daran, dass die oberste Schicht aus reifem Humus besteht und eine lockere Krümelstruktur für die Verteilung von Wasser und Luft hat. Diese Schicht ist belebt. Sie ist die Grundlage der Bodenbakterien. Die Lebewesen im Boden produzieren Nährstoffe für die Pflanzen. Es ist daher wichtig, dass ihr dem Boden immer wieder organische Substanzen zufügt. Sie sind wie Futter für die Mikroorganismen. Wenn der Boden einseitig genutzt und gedüngt wird und er keine Humusstoffe erhält, nimmt die Tätigkeit der Mikroorganismen ab. Dadurch sinkt die Bodenfruchtbarkeit. Humus wirkt ausgleichend auf die Bodenstruktur. Durch Zufuhr von Humus werden schwere Böden locker, wärmer und poröser und Sandböden binden Nährstoffe und Wasser besser. Tipp: Den Boden mit Kompost, gut abgelagertem Mist und Mulchdecken düngen.

Durch folgende Maßnahmen lässt sich die Bodenfruchtbarkeit erhalten oder steigern:

a) Kompostzugabe
Kompost ist ein hochwertiger und wichtiger Humusdünger. Er fördert die Humusbildung, belebt den Boden und liefert Nährstoffe nach. Allerdings solltet ihr auch Kompost nur bei Bedarf verwenden, denn bei einem Überangebot werden Nährstoffe an das Grundwasser abgegeben. Kompostierung schließt den biologischen Kreislauf im Garten. Organische Abfälle sollten daher kompostiert werden. Für die Kompostierung untauglich sind kranke Pflanzenteile, Wurzelunkräuter wie Quecke und Ackerwinde, samentragende Unkräuter, Zeitungen, Sperrmüllabfälle. Also: Der Komposthaufen ist kein Müllplatz! Siehe dazu Praxiswissen Kompost.

b) Mulchen
Unbedeckter Boden ist Sonne, Regen und Wind ausgesetzt. Durchs Mulchen könnt ihr ihn schützen. Mulch besteht aus angewelkten Rasenschnitten, gehäckselten Zweigen, Stroh, unkrautfreiem Kompost, altem Heu, Blättern aller Art, Brennnesseln und Holzschnitzeln. Die Mulchschicht unterdrückt das Unkrautwachstum und ist Nahrung für Regenwürmer und andere Bodenlebewesen. Ihr könnt den Mulch auf Beete und Gehwege streuen. Keine Haushaltsabfälle verwenden.

c) Mischkulturen und Fruchtfolgewechsel
Baut ihr auf einer Fläche wiederholt die gleichen Pflanzenarten an, entzieht das dem Boden einseitig Nährstoffe, die Schädlinge der jeweiligen Pflanze vermehren sich stark und ihre Ausscheidungen wirken wachstumshemmend. Mischkulturen verhindern die Schäden einer Monokultur.

d) Gründüngung
Gründünger schützt und verbessert den Boden. Das bedeutet, ihr baut bestimmte Pflanzen an, um sie später in den Boden einzuarbeiten. Ist eine Gründüngungsaussaat reif, arbeitet ihr sie in die obere Bodenschicht ein, dort funktioniert sie wie eine lebendige Bodendecke (Mulch). Im Laufe des Zersetzungsprozesses gibt sie langsam Nährstoffe für Kulturpflanzen ab. Je nach Jahreszeit können verschiedene Pflanzen genutzt werden (Gelbsenf, Bitterlupine, Perserklee, Sonnenblumen, Phacelia oder Ölrettich). 

e) Pflanzengesundheit
Wichtig für die Pflanzengesundheit sind Standortwahl, Bodenpflege, Mischkulturen und Fruchtwechsel.

Tipp: Der Boden lebt! Durch unsachgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln könnt ihr Lebensgemeinschaften im Boden schädigen oder vernichten. Es ist daher zu empfehlen, biologische Pflanzenschutzmittel und/oder Nützlinge einzusetzen. Beispiel: Gegen Pilze und Bakterien hilft eine Brühe aus Schachtelhalm, Kohlblättern, Knoblauchschalen und Zwiebeln, die man auch selbst herstellen kann.

 


Webinar: Boden  

Was ist eigentlich Boden, und wie erkenne ich, ob der Boden belastet ist? Antworten auf diese Fragen findet ihr in diesem Webinar.

Virtueller Runder Tisch

Download der Präsentation hier

 

Webinar: Böden erkennen, Böden bewerten, Böden nutzen  

Böden sind die Grundlage (fast) allen Pflanzenwachstums. Eine grobe (Sand) oder feine Bodenart (Schluff, Ton) entscheidet in Verbindung mit dem Humusgehalt darüber, wie Boden Wasser- und Nährstoffe speichern und bereitstellen kann. Der Boden bestimmt, was wie gut wächst. Wie erkennt man den Bodentyp und wie kann er genutzt werden? Wie ermittelt man einfache Faustzahlen, die eine Bodeneinschätzung ermöglichen? Wann sind Bodenverbesserungen erforderlich?

Virtueller Runder Tisch

Download der Präsentation hier.

 



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