Öffentlichkeits­arbeit


Um euer Gartenprojekt bekannt und sichtbar zu machen, ist gezielte Öffentlichkeitsarbeit wichtig. Dazu zählen sämtliche Kommunikationsmaßnahmen, die eine Organisation unternimmt, um sich nach außen zu präsentieren. Das reicht von einer eigenen Website oder einem eigenen Blog über Social-Media-Kanäle wie Instagram oder YouTube bis hin zu klassischer Pressearbeit, Veranstaltungen oder dem Versand von Newslettern. Dank des digitalen Wandels gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Möglichkeiten, um ein Projekt in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu bringen und ins rechte Licht zu setzen. Allerdings bedarf es dafür auch der Ressourcen und geschickter Strategien, um in der täglichen Informationsflut nicht unterzugehen. Hier nennen wir ein paar Grundregeln, die ihr beachten solltet. Weitere Tipps und Tricks zur Öffentlichkeitsarbeit findet ihr in den jeweiligen Linksammlungen. 

 
 

Öffentlichkeitsarbeit richtig angehen

Verschafft euch zunächst einen Überblick über eure personellen sowie finanziellen Ressourcen und setzt bereits vorhandenes Know-how im Team sinnvoll ein. Das hilft euch dabei, realistisch zu bleiben.

Im zweiten Schritt solltet ihr überlegen, welche Zielgruppen ihr erreichen wollt und welche Kommunikationskanäle dafür am besten geeignet sind. Neben der Online-Präsenz ist eine Platzierung des Projekts im „analogen“ öffentlichen Raum – auf der Straße und in öffentlichen Einrichtungen – zu empfehlen. Plakate und Flyer mit den wichtigsten Informationen und ggf. einem QR-Code können die Online-Bekanntmachung flankieren. Erkundigt euch nach Orten, an denen ihr kostenfrei für euer Projekt werben dürft. Nehmt an Stadtteilveranstaltungen mit kreativen Angeboten teil, die eine Brücke zum Gartenprojekt schlagen, und knüpft Kontakt zur Nachbarschaft des Gartens. Denkt auch an ein Info-Schild vor dem Garten oder nutzt entsprechend gestaltete Lastenräder oder Ähnliches als mobile Werbeträger.

Eine Homepage (ggf. auch im Rahmen der Webpräsenz eines übergeordneten Trägers) solltet ihr unbedingt einplanen, da diese nicht nur als Aushängeschild für euren Garten, sondern auch als Basis für alle weiteren Online-Kommunikationsmaßnahmen dient. Ganz wichtig: Bespielt lieber ein oder zwei Kanäle richtig und regelmäßig anstatt viele verschiedene nur gelegentlich. 

Um in der Online-Welt wahrgenommen zu werden, ist es wichtig kontinuierlich und zielgruppenorientiert zu informieren und dabei gehaltvollen Inhalt zu vermitteln. Dieser muss zudem dem jeweiligen Kanal angepasst sein.

Linksammlung
Erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für soziale Themen
• Öffentlichkeitsarbeit selber machen: Ideen für Vereine

 

Website & Co.

WEBSITE UND BLOG 
Präsentiert euren Garten auf einer eigenen Homepage. Sofern ihr über die personellen Kapazitäten verfügt, könnt ihr auch einen Blog gestalten. Inzwischen gibt es zahlreiche Content-Management-Systeme, die einem das Aufsetzen und die Pflege einer eigenen Internetpräsenz erleichtern. So etwa die kostenlosen Open-Source-Systeme WordPress, Drupal, Joomla oder Typo3.

Linksammlung
• Die eigene Non-Profit-Website gestalten
• Non-Profit Wordpress Themes
• Wordpress-Alternativen im Überblick
• Rabatte für Non-Profit-Organisationen

NEWSLETTER
Der Versand eines monatlichen Newsletters (Gartenpost) bietet eine wunderbare Möglichkeit, um über Aktivitäten oder Neuigkeiten aus dem Garten und darüber hinaus zu informieren (z. B. mit Programmhinweisen anderer gleichgesinnter Initiativen). Oberstes Ziel sollte es sein, den Abonnent*innen mittels informativer sowie zielgerichteter Inhalte einen Mehrwert zu bieten. Ebenso wichtig ist eine optisch ansprechende sowie rechtssichere Aufbereitung der E-Mails. Mittlerweile gibt es auch einige kostenlose Tools, mit denen man seine Newsletter entsprechend anlegen und verwalten kann.

Linksammlung
Newsletter erstellen
10 Tipps für erfolgreiche Newsletter in Non-Profit-Organisationen
Die drei goldenen Regeln für einen erfolgreichen Newsletter
Newsletter rechtssicher versenden
• Kostenlose Newsletter-Tools

SOCIAL MEDIA
Eine gute Strategie und konstant hoher Einsatz sind erforderlich, um in den sozialen Medien überhaupt wahrgenommen zu werden. Wenn man als Gemeinschaftsgarten nur über begrenzte personelle und finanzielle Kapazitäten verfügt, ist es ratsam, sich auf ein bis zwei Kanäle zu beschränken. So kann es ausreichen, plattformeigene Tools, wie zum Beispiel die Facebook Business Suite, zu nutzen. Solltet ihr aber mehrere Kanäle bespielen wollen und können, so erleichtert der Einsatz von sogenannten Social-Media-Tools die Arbeit erheblich.

Linksammlung
Social Media für NGOs
Social-Media-Marketing für NGOs und NPO
• NGO-Leitfaden für die Verwendung von Instagram
Instagram Basics
• Social-Media-Management-Tools
Social-Media-Tool: Hootsuite

NETZWERKE UND MEDIENKOOPERATIONEN  
Nutzt ebenso Plattformen bzw. Netzwerke, um auf euch aufmerksam zu machen und gleichgesinnte Organisationen bzw. Menschen zu erreichen. Legt euch zum Beispiel ein Profil beim Netzwerk Urbane Gemeinschaftsgärten oder nebenan.de an und tragt eure Veranstaltungen in die Online-Kalender ein. Eine weitere Möglichkeit stellen Medienkooperationen dar. So könnt ihr zum Beispiel bei anderen Gemeinschaftsgärten oder lokalen Blogs anfragen, ob sie auf eure Seite verlinken oder sogar etwas über euch berichten möchten. Im Gegenzug könnt ihr das Logo, einen Link oder ebenfalls einen Bericht auf eurer Seite einbinden. Vernetzt euch auch analog. Recherchiert, welche Netzwerke es im Stadtteil gibt und stellt den Garten dort vor.

Linksammlung
Lokale Gartennetzwerke
Nachbarschaftsnetzwerk  

 

Pressearbeit

Für Gemeinschaftsgärten sind besonders lokale Medien, wie etwa Tageszeitungen, Fachzeitschriften, Blogs oder Anzeigenblätter, interessant. Findet heraus, welche Redakteur*innen für eure Themen zuständig sind und legt einen eigenen kleinen Presseverteiler mit den entsprechenden Daten an. Manchmal kann es sich auch lohnen, einfach anzurufen und einen persönlichen Kontakt aufzubauen.

Kontakt zur Presse pflegen
Haltet auf jeden Fall wohldosierten Kontakt, informiert stets rechtzeitig und gebt immer eure Kontaktdaten an. Auf diese Weise erfahrt ihr auch, wenn es einen Wechsel in der Zuständigkeit gegeben hat oder neue Themen in Vorbereitung sind, die für euch von Interesse sein könnten. Fragt eure*n Ansprechpartner*in zudem, wie und mit welchem Medium ihr eure Informationen übermitteln sollt.

Tipp 1: Einladungen
Schickt persönliche Einladungen an eure Kontaktpersonen, damit sie etwa im Rahmen einer Veranstaltung euren Garten besuchen. Die Presseeinladung folgt einem ähnlichen Aufbau wie die Pressemitteilung: die sogenannten W-Fragen (Wer? Was? Warum? Wann? Wie? Wie viel?) ganz am Anfang des Textes in knapper Form beantworten, den Textkörper logisch strukturieren sowie kompakt und leicht lesbar formulieren (Anlass und Besonderheiten der Veranstaltung), mit deutlich sichtbar aufgelisteten Kontaktinformationen schließen.

Tipp 2: Pressemitteilungen
Größere Ereignisse könnt ihr auch in Form einer Pressemitteilung verbreiten. Auch hier empfiehlt es sich, diese immer an eine konkrete Person zu richten. Notfalls vorher nochmals anrufen und die Zuständigkeit erfragen.

Tipp 3: Veranstaltungshinweise 
Viele Lokalmedien verfügen über Rubriken, in denen sie Veranstaltungstermine bekannt machen. Oft gibt es auch regionale oder städtische Online-Veranstaltungskalender. Hier könnt ihr Termine in der Regel kostenfrei veröffentlichen.

Tipp 4: Schirmherr*in
Vielleicht könnt ihr für das Gartenprojekt eine fördernde Persönlichkeit finden – also eine Person, die von öffentlicher Bedeutung in eurer Stadt oder Region ist. Oft verfügen diese Menschen über gute Medienkontakte und setzen sich auch sonst gern für „ihre“ Projekte ein.

Tipp 5: Belegexemplare und Mitschnitte
Bittet um Belegexemplare bzw. Mitschnitte. Egal ob es sich um Radio, Fernsehen, Zeitungen oder Online-Publikationen handelt: Ihr könnt diese Materialien sehr gut für eure Öffentlichkeitsarbeit nutzen und auch bei Förderanträgen einsetzen.

Linksammlung
So macht ihr eure Projekt bekannt
Pressearbeit als Teilbereich der Öffentlichkeitsarbeit
Pressearbeit leichter gemacht  

 
 

Medien- und Printmaterial

Broschüren, Gartenzeitungen, Flyer und Plakate, Infotafeln vor Ort, aber auch Fotos, Videos oder Podcasts – ansprechendes Medien- und Printmaterial bilden die Grundlage für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit. Probiert euch aus und seid kreativ, habt aber immer auch eure Zielgruppe vor Augen. Tipp: Achtet vor allem beim Einsatz von gedruckten Medien auf Nachhaltigkeit. Recyclingpapier bietet mittlerweile eine wunderbare Alternative, und allzu große Auflagen sind in Zeiten des Internets auch nicht mehr notwendig.

Rechtliche Vorgaben beachten
Weder das Internet noch andere Kommunikationskanäle sind rechtsfreie Räume. Auch hier müssen Urheber- und Persönlichkeitsrechte beachtet werden. Am einfachsten ist es, wenn ausschließlich eigene Inhalte, Fotos oder Grafiken Verwendung finden. Besonders bei der Abbildung von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen im Rahmen von Veranstaltungen muss zudem eine Einwilligung für die Anfertigung und Veröffentlichung der Fotos eingeholt werden. Entsprechende Vorlagen findet man online. Tipp: Weist mit einem Aushang am Eingang zur Veranstaltung nochmals explizit darauf hin. 

Linksammlung
Kostenloses Grafik-Tool
Rechte für Fotos und Videos klären, online stellen und präsentieren
Juristische Spielregeln beim Online-Einsatz von Bildmaterial
Veröffentlichungen von Veranstaltungsfotos

Schild100   Schild103
 

Veranstaltungen

Events jeglicher Art – Tage der offenen Tür, interessante Themen-Workshops, Exkursionen, saisonale Feste, Gartenaktionen (z. B. „Unkrautjäten mit den Nachbar*innen), Kooperationsveranstaltungen mit gleichgesinnten Initiativen oder spezielle Familienangebote – schaffen ideale Rahmenbedingungen, um neue Mitglieder oder Kooperationspartner*innen zu gewinnen. Gleichzeitig bieten sie den lokalen Medien einen geeigneten Anlass, um über die Initiative zu berichten. Gute Gelegenheiten, das Projekt vorzustellen und direkt in Kontakt mit potenziellen Mitgärtner*innen zu kommen, sind auch Stadtteilfeste oder andere Angebote für die Nachbarschaft. Als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit der Presse kann zum Beispiel das Urban-Gardening-Manifest dienen 

Manifestposter   Gemeinschaft 1  
  

Webinar: Urbane Narrative

Das Webinar beschäftigt sich mit der Bedeutung von Narrativen für Stadtmacher*innen. 

Webinar Narrative

Download der Präsentation hier.  

 


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