Kompost
Der Begriff Kompost leitet sich vom lateinischen componere ab und bedeutet Zusammengesetztes. Mit Kompost bereichert ihr den Gartenboden mit organischem Material, dadurch wird er locker, gut durchlüftet und kann mehr Wasser speichern. Durch Kompost aktiviert ihr das Bodenleben und verbessert die Nährstoffversorgung. Regelmäßige Kompostnutzung verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Auf dieser Seite findet ihr viel Wissenswertes zum Kompostieren.
Inhaltsübersicht:
- Kompost selbst anlegen
- Unterschiedliche Kompostarten und ihre Verwendung
- Kompostzusätze
- Erfahrungen
- Was nicht auf den Kompost gehört
- Webinar: Kompost – Das Gold des Gärtners
- Webinar: Wurmkompost, Bokashi, Terra Preta
- Webinar: Wurmkompost selbst herstellen
- Webinar: Bokashi – Küchenabfälle go Garden
- Sprechstunde: Kompost und Düngung
- Weiterführende Links
Kompost selbst anlegen
Kompost setzt sich aus allen pflanzlichen Abfällen aus Garten und Küche zusammen. Je vielfältiger die Zutaten sind, desto besser das Ergebnis. Rasenschnitt muss jedoch vorgetrocknet sein oder mit anderen Materialien gemischt werden. Baumschnitt muss man im Häcksler zerkleinern.
So macht ihr es richtig: Alle pflanzlichen Abfälle aus Küche und Garten laufend am Kompostplatz aufhäufen. Oben liegt also immer das Frische, während im unteren Bereich nach einiger Zeit fertiger Kompost entsteht. Damit sich das Material gleichmäßig zersetzt, müsst ihr den Komposthaufen umschichten. Neben dem Haufen legt ihr also einen neuen Kompost an: Als unterste Schicht legt ihr Zweige und grobes Material aus, damit der Kompost gut durchlüftet ist. Dann schichtet ihr die frischen, noch grünen Abfälle abwechselnd mit dem schon erdigen, zersetzten Material übereinander. Dadurch wird das gesamte Kompostmaterial gelockert und gleichmäßig durchmischt: die trockene Außenschicht mit den feuchten, verdichteten Zonen im Inneren, wo schon viele Mikroorganismen und Regenwürmer leben. Der Kompost kann sich jetzt gleichmäßig zersetzen.
Den umgesetzten Komposthaufen deckt ihr am besten mit Gras oder einer wasserdurchlässigen Decke ab, damit kein Unkraut darauf wachsen kann. Häufiges Umsetzen beschleunigt den Kompostiervorgang. Wenn ihr nur einmal im Jahr umsetzen könnt, dann am besten im Herbst: Der Kompost ist dann im folgenden Frühjahr gebrauchsfertig. Generell könnt ihr den Haufen aber zu jeder Jahreszeit umsetzen. Im Fachhandel sind unterschiedliche Kompostbehälter erhältlich. In einem großen Garten, in dem viel organisches Material anfällt, ist es jedoch einfacher, den Kompost als Hügel oder Wall anzulegen.
Unterschiedliche Kompostarten und ihre Verwendung
Je nach Ausgangsmaterial entstehen unterschiedliche Kompostarten. Mistkompost ist z. B. sehr nährstoffreich, Laubkompost dagegen nährstoffarm. Mistkompost spendet dem Boden lebende Mikroorganismen und schnell verfügbare Nährstoffe. Aber auch nährstoffarmer Kompost verbessert den Boden durch das organische Material (Huminstoffe). Je nach Kompostierzeit unterscheidet man zwischen frischem bzw. unreifem Kompost (nach ca. 6 Wochen) und Reifkompost (nach mindestens 4 Monaten). Reifkompost könnt ihr direkt in Saatrillen oder Pflanzlöcher geben, unreifer Kompost verteilt ihr am besten als Bodenabdeckung zwischen Gemüse (Mulchen). Kompost, der verfault riecht, entsteht durch schlechte Durchlüftung bei der Lagerung; ihr solltet ihn nicht auf dem Gemüsebeet verteilen, da er Schnecken anzieht.
Kompostzusätze
Besonders bei nährstoffarmem Kompost empfiehlt sich die Zugabe von Nährstoffen (v. a. Stickstoff) in Form von Mist oder Hornspänen. Die Nährstoffe dienen als Futter für Mikroorganismen (z. B. Hefepilze), die die Zersetzung des Materials bewirken. Zur Verbesserung der Bodenstruktur könnt ihr dem Kompost Gesteinsmehl zusetzen.
Tipp: 1 Pfund Zucker (als Futter für Mikroorganismen) und 1 Würfel Hefe in einer großen Gießkanne mit handwarmem Wasser lösen (reicht als Nährstoff für 1 m³ Kompost).
Erfahrungen
Es ist wichtig, auf die Materialien zu achten. Ein Kompost ist kein Müllhaufen! Holz, Steine, Plastik (Blumentöpfe, Handschuhe usw.) gehören nicht in den Kompost. Wenn ihr den Kompost nicht für die Beete benötigt, könnt ihr ihn auch an Ort und Stelle mit nährstoffbedürftigem Gemüse (z. B. Kürbissen) bepflanzen. Am Kompost sammeln sich auch gern Nacktschnecken, sie fressen die verrottenden Pflanzenteile. Wenn ihr den Kompost oft umsetzt, verschwindet das Schneckenfutter im Kompostinneren und die Schnecken werden gestört. Es empfiehlt sich, den Kompost im Spätherbst nach der Eiablage der Schnecken umzusetzen, dadurch werden die Eier zerstört und die Schnecken im Folgejahr dezimiert. In der Gruppe geht das Umsetzen schnell und macht Spaß. Außerdem fördert es das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen für den ganzen Garten.
Was nicht auf den Kompost gehört
• Pflanzen mit Krankheiten, wie z. B. Tomatenfäule oder Kohlhernie; hartnäckige Wurzelunkräuter, wie z. B. Quecke oder Giersch
• Alle Produkte, die Kunststoff enthalten wie Tüten, Folien, Blumentöpfe, Joghurtbecher, Milchtüten etc
• Alle Abfälle, die Metall enthalten, wie Dosen, Nägel oder Alufolien.
• Glas, Steine, Knochen, Leder, Holz.
• Fleisch, Fisch, gekochte Speisereste (ziehen Ratten und Ungeziefer an) und Zigarettenreste.
Vielen Dank an Konrad Bucher, der die Informationen und Tipps zusammengestellt hat
Webinar: Kompost – Das Gold des Gärtners
Gartenexpertin Christine Nimmerfall erklärt Techniken der Kompostgewinnung und Kompostierung.
Download der Präsentation hier.
Webinar: Wurmkompost, Bokashi, Terra Preta
Im zweiten Teil des Webinars informiert Christine Nimmerfall über Wurmkompost, Bokashi und Terra Preta.
Download der Präsentation hier.
Download Infoblatt Bokashi-Herstellung hier.
Download Infoblatt Effektive Mikroorganismen hier.
Webinar: Wurmkompost selbst herstellen
Wurmkompost gilt als sehr guter natürlicher Dünger und Wachstumsförderer für alle Pflanzen im Garten. April und Mai sind die besten Monate für den Bau einer Wurmfarm. Das Webinar erläutert, mit welchen Würmern ihr Wurmkompost am besten herstellen könnt, welcher Standort sich eignet und wie ihr mit einfachen Mitteln eine horizontale Wurmfarm mit Zweikammer-System aus Paletten bauen, einrichten und pflegen könnt. Weitere Themen sind die Rahmenbedingungen, welches „Futter“ geeignet oder nicht geeignet ist und wie Wurmkompost am besten geerntet und genutzt werden kann.
Download der Präsentation hier.
Webinar: Bokashi – Küchenabfälle go Garden
Wie können Küchenreste so weiter verwertet werden, dass ihr eure Küche nicht lange mit stinkigem Abfall teilen oder ständig zum Komposthaufen laufen müsst? In diesem Webinar geht es um die Idee der vorübergehenden Konservierung von Küchenabfällen als Bokashi.
Download der Präsentation hier.
Sprechstunde: Kompost und Düngung
Expertinnen des Kollektivs für angepasste Technik beantworten Fragen aus den Gemeinschaftsgärten zu den Themen Kompost und Düngung.
Download der Präsentation hier.
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