Gartengeräte
Die optimale Geräteausstattung für euer Gartenprojekt hängt von verschiedenen Faktoren ab: Bodenbeschaffenheit und Bewuchs des Grundstücks, Größe, Aufteilung und konkrete Nutzung der Flächen sowie Lagermöglichkeit. Bei allen Gartengeräten solltet ihr auf Qualität achten, damit sie möglichst lange halten. Wichtig ist auch die richtige Handhabung, um euch vor Verletzungen und gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Die Geräte sollten beispielsweise der eigenen Körpergröße angepasst sein, um Rückenschmerzen zu vermeiden. Da die Vorstellungen und Bedürfnisse innerhalb der Gartengruppen oft sehr unterschiedlich sind, solltet ihr zunächst nur einen Teil der Geräte besorgen und später schauen, was noch fehlt. Manche Gartengeräte, wie z. B. Häcksler, Schaufel oder Radhacke, könnt ihr auch selbst bauen. Ideen und Anleitungen gibt es hier. Wir stellen folgend eine Grundausstattung an Gartengeräten vor, die sich in vielen Gemeinschaftsgärten bewährt hat.
Pflege und Lagerung
Damit die Gartengeräte möglichst lange halten, solltet ihr sie im Trockenen (Gerätekiste, Schuppen, Gartenhäuschen, Garage) aufbewahren und regelmäßig pflegen. Am besten macht ihr sie nach jedem Einsatz sauber. Erde lässt sich gut mit einem Spachtel entfernen oder abbürsten. Am Ende der Gartensaison fettet ihr die Metallteile mit einem Pflegeöl ein und schärft die Schneiden. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, solltet ihr die Geräte so abstellen, dass Zinken und Schneiden zur Wand zeigen.
Spaten
Einsatzgebiet: Zum Umgraben und Lösen von verdichteten, schweren und lehmigen Böden, Verpflanzen von Stauden und Gehölzen, Abhacken von Unkraut, Zerteilen von Stauden, Abstechen von Grassoden oder Rasenkanten. Mit einem Spaten arbeitet man möglichst wenig mit Handkraft, sondern überträgt Körperkraft durch Gewichtsverlagerung auf den Griff. Dieser sollte daher am besten T-förmig sein (sogenannter Krückengriff). Die Länge des Spatens ist richtig, wenn der Griff bei hängenden Armen bis an den Ellenbogen reicht. Es gibt unterschiedlich große Spatenblätter. Je schwerer (toniger) der Boden ist, desto kleiner sollte das Spatenblatt sein. Es empfiehlt sich, möglichst leichte Spaten mit solide geschmiedetem Blatt aus Edelstahl und mit Trittfläche an der Blattoberkante in unterschiedlicher Größe anzuschaffen.
Schaufel
Einsatzgebiet: Zum Aufnehmen und Transport von lockerem Material wie Sand, Erde oder Schotter, Umheben von Kompost und Planieren von Unebenheiten. Im Vergleich zum Spaten ist das Blatt tiefer und hat dadurch ein größeres Füllvolumen.
Hacke
Einsatzgebiet: Zum Lockern und Lösen des Bodens (auch vor Einsatz des Spatens bei steinigem Boden und dichtem Wurzelwerk), Pflanzen, Jäten und Graben im Blumen- und Gemüsebeet oder auf engem Raum. Größe und Form des Hackenblatts sind unterschiedlich. Zum Lösen eines schweren, d. h. tonigen oder lehmigen Bodens eignet sich ein kleines Hackenblatt, für lockere und sandige Böden ein großes und breites.
Spaten- und Grabegabel
Einsatzgebiet: Zum Lockern und Bewegen des Bodens, Entfernen von Wurzeln und Wurzelballen, Sieben und Umsetzen von Kompost, Verteilen von Mulch, Aushebeln von Stauden, Gehölzen, Knollen- und Wurzelgemüse. Die Gabeln sind aus Eisen, teurere Geräte aus rostfreiem Stahl. Die Vierkantzinken mit Tülle sollten aus einem Stück geschmiedet sein. Ein Stiel aus Holz dämpft besser, wenn ihr z. B. auf einen Stein trefft, als einer aus Fieberglas oder Metall – und lässt sich einfacher er- bzw. einsetzen. Ein „T-Griff“ ist gut für große Hände, dreht aber leichter weg, dagegen ist ein „D-Griff“ besser zu halten. Es gibt unterschiedlich schwere Gabeln und je nach Boden und Haupteinsatzgebiet könnt ihr unterschiedliche Zinken wählen. Die Heugabel hat lange runde Zinken und wird zum Zusammenhäufeln und Aufladen von pflanzlichen Resten wie Gras und Schnittgut auf Schubkarren genutzt.
Harke
Einsatzgebiet: Zum Abharken, Glätten von Umgegrabenem und Flächen, Einebnen von lockerer Erde, Sand und Kies, Einharken von (Rasen-)Saat. Harken bestehen meistens aus Metall und Holz. Sie unterscheiden sich in Zinkenlänge und -dichte. Harken mit verlängerten Zinken könnt ihr auch zum Laubabharken von Rasenflächen nutzen. Auf dem Foto ist eine Handharke zu sehen.
Rechen
Einsatzgebiet: Zum Zusammenrechen von Grasschnitt und Gartenabfällen. Ihr könnt damit eine feine Krümelstruktur des Bodens erzeugen. Engzinkige Rechen eignen sich gut für die Bearbeitung von Rasenflächen, denn sie können gleichzeitig kleine Teile aufsammeln und den Rasen vertikutieren (belüften). Für die Bearbeitung dicht verwachsener Flächen ist ein weitzinkiger Rechen besser geeignet, weil dieser nicht so leicht „stecken bleibt". Auch Laubbesen bleiben so gut wie nie stecken, da die – meist recht breiten – Zinken in einem vergleichsweise flachen Winkel über den Boden gezogen werden. Oft kann man deren Abstände sogar verändern. Laubbesen aus Kunststoff sind zwar leicht, doch verbiegen die Zinken oft und nutzen schnell ab.
Pflanzkelle oder -schaufel
Einsatzgebiet: Zum Ein- und Umpflanzen von Zwiebeln, Stauden sowie Jungpflanzen und zum Arbeiten zwischen den Pflanzen. Pflanzkellen aus Blech können bei schweren Böden schnell umbiegen, daher empfiehlt es sich, geschmiedete zu kaufen. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen, sogar solche mit Hacke auf der einen und Kelle auf der anderen Seite.
Grubber (Jätekralle, Gartenkralle, Dreizack)
Einsatzgebiet: Zur schonenden Bodenlockerung, zum Untermischen von Kompost und Unkrautjäten. Ein leichtes, stabiles Werkzeug, das den Boden nicht wendet, sondern nur aufbricht und durch seine speziell gewundenen Zinken die Pflanzen schont. Ungewollte Pflanzen können ganz erfasst und entfernt werden. Ein Sauzahn (auch Tiefenlüfter) hat nur eine Zinke. Man nutzt ihn hauptsächlich bei schweren Böden wie einen Grubber. Auch mit Unkrautmessern oder Unkrautstechern könnt ihr unerwünschte Pflanzen gut entfernen. Ihr dreht den Unkrautstecher einfach in die Erde und entfernt das Unkraut samt Wurzel. Es gibt diese Werkzeuge in vielen Formen und Größen, sogar solche, die gleichzeitig Unkrautklaue und Säge sind.
Tipp: Wenn das Wetter trocken und heiß ist und bleibt, kann entferntes Unkraut liegen bleiben. Bei feuchtem Wetter dagegen kann es wieder anwachsen.
Gartenmesser
Einsatzgebiet: Zum Abschlagen von kleinen Ästen, Beseitigen von Gestrüpp, Schneiden von Gras und Stecklingen, Veredeln von Gehölzen. Je nach Verwendungsart unterscheiden sich die Gartenmesser in Größe und Form. Eine Hippe z. B. hat eine sichelförmige Klinge mit nach unten gebogener Spitze. Sie eignet sich besonders für Arbeiten im Unterholz.
Gartenscheren und Astsägen
Einsatzgebiet: Zum Schneiden von Gehölzen, Stauden, Beerensträuchern, Entfernen von Verblühtem, Zerkleinern von Stöcken, Abschneiden von Zweigen. Es gibt Gartenscheren in verschiedenen Größen und solche für Rechts- oder Linkshänder. Die Scheren sollten nicht zu groß sein und gut in der Hand liegen. Ein abgeknickter oberer Griff reduziert den Kraftaufwand und mit Kunststoff überzogene Griffe die Blasenbildung. Scheren mit Klingen aus beschichtetem Hartmetall halten länger und Baumharze und Pflanzensäfte lassen sich leichter entfernen. Habt ihr Bäume im Garten, dann kann eine Baumschere (oder Astschere) zum Beschneiden und Abschneiden von Ästen sinnvoll sein. Einige Baumscheren haben eine Teleskopstange, die bis zu einer Länge von zwei Metern ausgefahren werden kann, um höher liegende Äste zu erreichen. Hecken stutzt ihr mit der Heckenschere. Pflege: Gartenscheren nutzen sich mit der Zeit ab, ihr solltet sie regelmäßig säubern sowie schärfen und die Gelenke ab und zu mit einem Tropfen Öl schmieren. Stumpfe Scheren quetschen die Stängel, und das Schneiden ist anstrengend. Auch Sägen nutzt ihr zum Beschneiden von Bäumen und Sträuchern. Mit Astsägen entfernt ihr Äste. Mit einer Baumsäge (mit langem Stiel oder Teleskopstiel) sind Stellen erreichbar, an die ihr auch mit einer Leiter nicht herankommt.
Sense
Einsatzgebiet: Zum Mähen von Gras, Wiesen, Getreide. Die Handhabung lasst ihr euch am besten zeigen. Sie erfordert ein bisschen Übung. Das Blatt wird in schwingenden Bewegungen (Schnittrichtung von rechts nach links) bogenförmig dicht über den Boden durch den Bewuchs geführt. Das Sensenblatt müsst ihr regelmäßig pflegen, d. h. in kürzeren Abständen nachschärfen (wetzen mit einem Wetzstein) und „dengeln“, auch um größere Scharten in der Schneide zu glätten. Wichtig ist es, die Sense nicht zu scharf, d. h. zu dünn, zu schleifen, da sich sonst leicht die Kante verbiegt.
Rasenmäher
Einsatzgebiet: Gartengeräte mit Motoren bergen Unfallgefahren! Deshalb müsst ihr unbedingt die Gebrauchsanweisungen beachten und „Neuen“ im Garten den richtigen Umgang zeigen. Rasenmäher gibt es viele: große und kleine, teure und preiswerte. Bei kleineren Flächen genügt ein Handmäher. Bei großen und unebenen Flächen empfiehlt sich ein größeres Modell mit Allradantrieb, da es einfacher zu lenken ist. Wichtig ist hier die richtige Handhabung der Kupplung, die zum richtigen Zeitpunkt gezogen werden muss. Mäher mit Seitenauswurf sind vorteilhaft, weil das Schnittgut, das Steine und Äste enthalten kann, nicht nach hinten zum Mähenden geschleudert wird (Verletzungsgefahr).
Ergänzende Tipps
Außerdem braucht ihr je nach Größe des Gartenprojekts mindestens eine Schubkarre und ein paar Gießkannen. Empfehlenswert ist ein Set handwerklicher Werkzeuge (Hammer, Bohrmaschine, Stichsäge, Zange etc.). Und noch ein Pflegetipp für Gartenschläuche: im Herbst das Wasser aus dem Schlauch lassen und ihn aufgewickelt im Trockenen aufbewahren.
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