NETZWERK-NEWS

19.09.2022

gaddln und raddlnSieben Gemeinschaftsgärten lernte eine bunt gemischte Gruppe auf der Radtour Anfang September kennen. Das Gartennetzwerk Nürnberg hatte eingeladen.

Die Runde durch Nürnberg startete im "Kollekt Jardin", einem Gemeinschaftsgarten mit Außenküche und Dachterrasse, der sich das Gelände mit den Naturfreunden und einem Parcour-Verein teilt.
"Dein Gemüse" ist ein Selbsterntegarten, der von einem Verein mit 160 Mitgliedern ehrenamtlich organisiert wird. Es gibt acht Arbeitsgruppen für parzellenübergreifende Vereinsarbeiten wie Wasser, Newsletter, Feste, Reparatur und Pflege und Kräutergarten.
Der Kindergarten ist eine Baumscheibe, auf der eine Anwohnerin zusammen mit Kindern aus der Nachbarschaft hauptsächlich Heilpflanzen pflegt.
Der Nordgarten ist eine grüne Oase auf dem Gelände des soziokulturellen Zentrums Z-Bau befindet. Eine große Aquaponikanlage, ein Tinyhaus, das als Schuppen dient und Beet-Sitzgruppen Kombinationen schaffen einen ganz eigenen Charme.
Der Garten des Südens ist dieses Jahr auf einer brachliegenden dreieckigen Hundewiese an einer Straßenkreuzung entstanden. Hier kann jede*r ernten, eine Tafel weist darauf hin, was reif ist. So wie der Südgarten ist auch der Jakobsgarten Teil von "Essbare Stadt Nürnberg".
Die Fläche des Jakobsgartens ist wie eine Jakobsmuschel gestaltet, der Garten liegt am Jakobsweg direkt vor einer Kirche. Wasser und einen Spind für die Gartengeräte stellt die Kirche zur Verfügung.
Den Stadtgarten Nürnberg gibt es seit 2012 und er ist der älteste Gemeinschaftsgarten Nürnbergs. Der Garten musste schon zweimal umziehen. Ein Schwerpunkt ist Biodiversität und die Pflege von Saatgut. Ein Teil der Kosten wird durch eine regelmäßig stattfindende Saatgut- und Jungpflanzenbörse erwirtschaftet.

Die Tour endete beim Upcyclingfestival im GoGarten, einem Bildungs- und Begegnungsraum.
07.09.2022

emr fotoAm letzten August-Wochenende starb Elisabeth Meyer-Renschhausen 73-jährig in Berlin. Am selben Wochenende fand das Urban-Gardening-Sommercamp statt. Wir hatten insgeheim gehofft, dass Elisabeth vorbeischauen würde, aber so war es leider nicht.

Einige von uns in der anstiftung kannten sie schon seit den 1980er Jahren, sie gehörte zu denen, die sich – wie wir – für die Möglichkeiten einer geldunabhängigen Subsistenz interessierten, sie schaute über den deutschen Tellerrand, nach Osteuropa und in den globalen Süden.

Elisabeth war Mitbegründerin der Arbeitsgruppe Kleinstlandwirtschaft und Mitveranstalterin der internationalen Tagung „Perspektiven der Kleinstlandwirtschaft und Gärten in Stadt und Land“ im Sommer 2000. Die Konferenz war Inspiration für alle, die damals teilnahmen, und eine der Initialzündungen der neuen urbanen Gartenbewegung.

Die wichtigen Bücher „Die Wiederkehr der Gärten – Kleinstlandwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung“ und „Die Gärten der Frauen. Zur sozialen Bedeutung von Kleinstlandwirtschaft in Stadt und Land weltweit“ erschienen 2000 und 2001.

Elisabeth war also früh dran am Thema. Sie gehörte zum Kreis um Ivan Illich und Barbara Duden, und sie war bis zum Schluss mit Maria Mies befreundet. Die New Yorker Gemeinschaftsgärten besuchte sie Anfang der nuller Jahre, das zugehörige Buch „Unter dem Müll der Acker“ erschien 2004. Da war sie längst auch in die Kämpfe um das Berliner Gleisdreieck involviert.

Elisabeth war Feministin, Öko-Feministin, sie hatte eine Vorstellung von weiblicher Ökonomie und keine Probleme damit zu benennen, dass es mehrheitlich Frauen sind, die sich um Ernährung und sonstige lebenswichtige Belange kümmern. Dass sie es tun, und dass sie es als Frauen tun, stand für sie außer Frage, nicht von Natur aus, aber in der sozialen Realität.

Elisabeth band Praxis und Theorie auch in ihrer Person zusammen, sie war gleichermaßen Wissenschaftlerin wie Aktivistin, immer mit von der Partie, wenn es Gärten und Grün zu verteidigen und zu gestalten galt. Dass es den interkulturellen Rosenduftgarten auf dem Parkgelände Gleisdreieck gibt, ist auch ihr Verdienst.

Elisabeth Meyer-Renschhausen war klug, belesen, hatte viel Humor und hätte als Historikerin durchgehen können, tatsächlich war sie eine historisch interessierte und versierte Soziologin. Gespräche mit ihr waren gerade auch deswegen immer spannend. Sie verfügte über ein enorm breites Wissen, praktisch wie theoretisch. Davon zeugen nicht zuletzt ihre vielen Auftritte, Vorträge und auch die Nachrufe auf sie, die allesamt auf der Website ihres „Heimatgartens“ Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld versammelt sind.

https://www.allmende-kontor.de/2022/09/06/nachruf-auf-elisabeth-meyer-renschhausen/

Elisabeth, auch wir werden dich vermissen!

Andrea Baier, Christa Müller und Gudrun Walesch
(c) Wilm Weppelmann
01.09.2022

SommercampDas Urban-Gardening Sommercamp 2022 fand vom 26.-28.August auf dem Gelände des Neuen St. Jacobi Friedhofs in Berlin-Neukölln statt. Die anstiftung kooperierte dieses Jahr mit dem Prinzessinnengarten Kollektiv, das Ende 2019 auf den neuen Standort in Neukölln umgezogen ist.

130
Gemeinschaftsgartenbegeisterte aus 67 Gartenprojekten in 22 Städten nutzen das Wochenende, um über den eigenen "Gartenzaun" zu blicken.

Auf der weitläufigen Fläche gab es viel Platz für Praxisworkshops, Vorträge, gegenseitige Beratung, Austausch und Vernetzung.

21 Workshops wurden angeboten, inhaltlich ging es dabei u.a. um Kompostierung, Gewächshäuser, Waldgärten, Trockenklos und Recyclingdünger, Saatgutgewinnung, Gießkonzepte, Kooperationen mit Kleingärten und mit Bibliotheken, inklusives Gärtnern und Bauen mit Lehm.
Die Präsidentin der Community Gardens Australia stellte die Arbeit und die Herausforderungen des Australischen Gemeinschaftsgärten-Netzwerks vor. Teammitglieder des Prinzessinnengarten Kollektivs boten Führungen über die Fläche an, bei denen die Vielschichtigkeit ihrer Angebote sichtbar wurde. Über die Arbeit einiger befreundeter Projekte des Prinzessinnengarten Kollektivs konnte man auf einem kleinen Markt mehr erfahren.

Im Begleitprogramm hatte u.a. Film "Kompost sein“ – Ein Dokumentarfilm zu Mensch-Boden Verhältnissen" seine Berlin Premiere.

Das Programm
Das Begleitprogramm
19.08.2022

Goettinger NWDas neu gegründete „Gartennetzwerk Göttinger Land“ ist Anlaufstelle für alle Garteninitiativen im Landkreis Göttingen. (Interkulturelle) Gemeinschaftsgärten, Lehr- und Bildungsgärten haben sich hier zusammengeschlossen. Sichtbar werden diese Gärten und das Netzwerk auf einer eigenen Website. Sie wollen sich austauschen, von- und miteinander lernen, Ressourcen und Wissen teilen.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kinder und Jugendliche. Man erfährt auf der Website in welchen der Netzwerkgärten gartenpädagogische Projekte angeboten werden und es gibt eine Vermittlung für Praktika, Weiterbildungen und Studienarbeiten.
Das Gartennetzwerk Göttinger Land kooperiert mit dem Schulgartennetzwerk und organisiert mit verschiedenen Partnerorganisationen Bildungsangebote.

Geplant ist zudem, dass man auf der Site bald die Gärten findet, die selber zwar keine Bildungsprojekte anbieten, deren Gartenraum aber dafür genutzt werden kann.

Weitere Informationen: Gartennetzwerk Göttinger Land
12.08.2022

StadtgartenH17Welchen Einfluss hat die Ernährungsweise auf unsere Gesundheit und den Klimawandel? Wie kann ein klimaschonender, zukunftsgerechter Lebensmittelanbau und die lokale Gemüseproduktion in Sachsen aussehen? Das zeigt die Ausstellung „Zukunft(s)Essen - Gesunde Ernährung im Klimawandel“, die derzeit im StadtgartenH17 in Leipzig zu sehen ist. Die von der GartenWerkStadt konzipierten Tafeln werden durch Schaubeete und Informationen des Leipziger Ernährungsrats anschaulich ergänzt.

Fruchtbare Erde“ ist eine Ausstellung der GartenWerkStadt zu Bodenleben, nutzung und fruchtbarkeit. Das Stadtgarten-Team zeigt einen Teil der Tafeln und hat dazu passende Beete bepflanzt.
Sie schreiben: „Wir möchten euch alle zu einem Spaziergang durch den Garten einladen, bei dem ihr entdecken könnt, was fruchtbarer Boden eigentlich ist, wie und von wem er genutzt wird, warum er vielerorts bedroht ist und was ihr selbst in euren Gärten und darüber hinaus dafür tun könnt, damit wir alle fruchtbare Böden zur Verfügung zu haben“.

Weitere Informationen zu den beiden Ausstellungen im StadtgartenH17: hier.

Die GartenWerkStadt hat sieben Ausstellungen zu Zusammenhängen zwischen ökologischem Gemüseanbau und agrarpolitischen Themen entwickelt. Weitere Informationen: hier
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