Andrea Baier, Christa Müller, Karin Werner (Hg.):
Unterwegs in die Stadt der Zukunft
Urbane Gärten als Orte der Transformation
Urbane Gemeinschaftsgärten sind aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Aus vereinzelten Pionierprojekten entstand im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte ein Netzwerk von rund 1000 Initiativen. Als erdverbundene Ort haben sie das Potenzial, Stadt wie Gesellschaft grundlegend zu verändern. Doch was ist das Besondere an urbanen Gärten und warum sind sie unverzichtbar? Gemeinsam mit Autor*innen aus Wissenschaft, Forschung und Aktivismus beleuchten Andrea Baier, Christa Müller und Karin Werner von der anstiftung die unterschiedlichen Dimensionen der neuen urbanen Gartenbewegung – und loten ihre Rolle bei der Mitgestaltung einer menschen- und naturgerechten Stadt der Zukunft aus.
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Der offene Gemeinschaftsgarten düsselgrün e.V ist ein von Düsseldorfer Bürger*innen geschaffener und gestalteter Raum. Ziel ist es altes Gartenwissen wieder zu erleben und zu teilen und Nachhaltigkeit, Ökologie sowie Gemeinschaft praktisch erfahrbar zu machen. Der Garten ist ein Ort des Lernens, Zusammenkommens und des Verweilens. Die Gärtner*innen engagieren sich ehrenamtlich im und für den Garten.
Seit 2012 pflanzt die Gruppe viele regionale Gemüsesorten an. Verwendet wird samenfestes Saatgut. Die Gärtner*innen versuchen so wenig wie möglich neu zu kaufen, sie setzen auf Re- und Upcycling.
Der Gemeinschaftsgarten wurde in der Kampagne der Stadt "Düsseldorf engagiert sich" porträtiert. Das Video ist hier zu sehen (YouTube), weitere Informationen zu der Kampagne gibt es hier.
Düsselgrün e.V. wurde zudem im Rahmen des städtischen Umweltpreises 2023 am 13. Dezember mit einer Urkunde und einer Geldprämie für das Engagement zur nachhaltigen Stadtgestaltung ausgezeichnet.
Wie in vielen anderen Gemeinschaftsprojekten wechselt auch in Gemeinschaftsgärten die Besetzung. Insbesondere in studentisch geprägten Gartengruppen ist Fluktuation ein charakteristischer Bestandteil.
In einem Netzwerk-Austauschabend zum Thema standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Wie können wir Fluktuation reduzieren?
Wie werden neue Leute aufgenommen?
Welche Besonderheiten gibt es bei Studierenden/jungen Menschen?
Welche Rolle spielen Kommunikationsstrukturen und wie lassen sie sich verbessern?
Felix Möller, Jugendbildungsreferent bei JANUN in Göttingen und Ansprechpartner für den JANUN-Mitmachgarten und den Essbaren Waldgarten, gab einen Einblick in die Strukturen und Kommunikationskanäle der beiden Gärten.
Bei studentisch geprägten Gärten prägen u.a. der Uni-Zyklus mit Prüfungsphasen, Praktika, Auslandssemestern und Abschlussarbeiten die zeitlichen Engagementmöglichkeiten der Studierenden.
Bewährt hat sich in Göttingen z.B. die Gärten mit ihren Mitmachmöglichkeiten mit Plakaten, Flyern, einer Website und sozialen Medien dauerhaft sichtbar zu machen.
Durch Workshops, Veranstaltungen und Feste werden immer wieder neue Mitmacher*innen gewonnen. Aufgaben aufzufächern und nach den Interessen und Möglichkeiten der Menschen zu gestalten ist eine weitere Möglichkeit, Engagement immer wieder zu entfachen.
Wissen über zugrundeliegende Mechanismen von Gruppenprozessen und der Rückgriff auf hilfreiche Tools sowie die Herausbildung einer wohlwollenden und zugewandten Haltung können hier enorm wirksam sein, um solchen Herausforderungen zu begegnen.
Mit dem Skript von Kristin Reiß (PDF), Referentin der von der anstiftung organisierten Seminare „Es geht fast nie um die verdammte Sachebene! Konflikte in kollektiven Organisierungsprozessen und mögliche Bewältigungsstrategien“ bekommen Gruppen Handwerkszeug, um Konflikte besser verstehen und angehen zu können.
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