Das Planetenviertel in Halle Trotha hat seit Anfang 2023 einen Mitmach-Ort für alle.
Der Planetengarten bietet auf rund 3000m² eine Menge Gestaltungsraum. Aktive vom Gut Alaune haben das Projekt zusammen mit der Stadt Halle gestartet.
Natürlich wird Gemüse angebaut, Nachbar*innen haben eine Blühwiese angelegt und Beerensträucher gepflanzt. Das Projekt setzt auf nachhaltige Prinzipien: Kompostierung, Wassereinsparung und die Verwendung regionaler Pflanzenarten stehen im Mittelpunkt. Ziel ist es, das Bewusstsein für Umweltfragen zu stärken und die lokale Gemeinschaft zu fördern.
Der Garten ist mehr als ein Ort zum Pflanzen – er ist ein Raum für Begegnung und Bildung. Der Garten verfügt über ein gut ausgestattetes Gartenhaus mit gemütlicher Veranda und gut ausgestatteter Küche. Der selbst gebaute Pizzaofen wird oft eingeheizt. Kinder schätzen das Baumhaus und die große Wiese. Seit Anfang diesen Jahres bietet ein betreuter Bauspielplatz vom "kunZstoffe e.V." eine weitere Attraktion für sie.
Ein großes Sonnensegel bietet Schutz gegen Sonne und Regen, eine selbstgebaute, barrierefreie Komposttoilette erleichtert die Gartennutzung für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Zweimal pro Woche ist Gartentag. Neben dem gemeinsamen Gärtnern stehen der Austausch und das gemütliche Zusammensein bei Kaffee und Kuchen hoch im Kurs. Jede*r kann eigene Ideen und Projekte einbringen und verwirklichen, bei Workshops und Veranstaltungen dabei sein.
Der Garten ist gut im Stadtteil vernetzt - immer wieder trifft sich hier der Quartiersrat.
Beim stadtweiten Freiwilligentag Mitte Mai haben Interessierte selber Hochbeete gebaut. Diese möchte der Garten vor allem Senior*innen anbieten und Menschen, die gerne ein „eigenes“ Beet bestellen wollen.
Website des Gartens
Begonnen haben die GemüseheldInnen mit der Besetzung eines ca. 700m² großen Gartens in der Frankfurter Grünen Lunge am Günthersburgpark. Ihr Ziel von Anfang an: Frankfurt essbar machen!
Die 2019 gegründete Initiative (seit 2023 ein gemeinnütziger Verein) bewirtschaftet heute mit ca. 350 Gärtner*innen 18 Gemeinschaftsgärten in fünf Frankfurter Bezirken. Zusammen mit der GemüseheldInnen-Stadtfarm sind das insgesamt 15.000 m².
Die Stadtfarm startete als Kooperationsprojekt mit einer Profi-Gärtnerei. Ausprobiert wurde der gemeinschaftliche Anbau von Gemüse nach den Prinzipien der Permakultur für Verkauf und Selbstversorgung und Bildungsangebote.
Seit Ende 2023 ist die Stadtfarm ein reines GemüseheldInnenprojekt mit städtischer Förderung für nachhaltige Bildung und setzt im eigenen Verein auf gemeinschaftliches Gärtnern (ohne Verkauf) und ökologische Vielfalt. Die GemüseheldInnen bauen einen lebendigen Lernort auf, ein Modellprojekt für nachhaltige Lebensmittelproduktion und Umweltbildung in der Stadt, das im Bereich Klimaschutz, Ernährungswende und zukunftsfähige Stadtentwicklung überregionale Strahlkraft entwickeln kann. Umweltbildung ist ganz praktisch erlebbar. Von Bodenaufbau über Kompostierung, Gemeinschaftsbildung bis hin zu ökologischer Stadtentwicklung – Wissen wird direkt am Beet vermittelt.
Seit 2023 bieten die GemüseheldInnen eine selbstkonzipierte, einjährige „Ausbildung zur Stadtfarmer*in“ an, in der Organisation, Verstetigung und Finanzierung eines permakulturellen Gemeinschaftsgartens mit viel gärtnerischer Praxis kombiniert werden. Die nächste Ausbildung findet Anfang 2026 statt.
Website der GemüseheldInnen
Artikel „Gemeinschaftsgärten als Orte transdisziplinären Lernens: GemüseheldInnen“
In Gemeinschaftsgärten müssen große und kleine Entscheidungen getroffen werden. Das führt nicht selten zu langen Diskussionen, einer nicht enden wollenden Suche nach dem Konsens oder Mehrheitsentscheidungen, die dann doch viele nicht mittragen.
Sven Jung, selbstständiger Trainer und Moderator für kooperative Entscheidungsprozesse und Konfliktlösungen, stellte in dem Webinar „Besser entscheiden und schneller Konflikte lösen“ einen anderen Ansatz vor.
Mit dem „Schnelleinstieg Kooperative Entscheidungsfindung“ können Gruppen Entscheidungen treffen, so dass sie auf eine möglichst breite Akzeptanz stoßen. Im Fokus stehen dabei die Widerstände der Gruppenmitglieder. Diese gilt es, wertschätzend sichtbar zu machen und einzubeziehen.
Herr Jung empfiehlt, möglichst früh auch die Bedürfnisse und Anliegen aller Beteiligten zu erfragen. Vorschläge können dann gleich so formuliert werden, dass sich möglichst alle darin wiederfinden. Dabei sollten Aufwand und Tiefe des Prozesses an die Wichtigkeit der Entscheidung angepasst werden.
Die Kooperative Entscheidungsfindung ist eine Methode, die durch Anwenden und Ausprobieren erlernbar ist. Sie ist ein möglicher Ansatz, in der Gartengruppe weiter zu kommen.
Weitere Informationen zum Schnelleinstieg in die Kooperative Entscheidungsfindung:
Infoblatt (PDF) und „Online Minikurs“ (den man auf der Website von Herrn Jung bekommen kann)
Webinar „Konsent und Systemisches Konsensieren“
In München wächst seit 2005 im Petuelpark der interkulturelle Generationengarten. Der Park entstand auf dem Petueltunnel, durch den seit 2002 der Verkehr rollt.
Auf 400m² Fläche gärtnern 30 Gärtner*innen. Einige der Gärtner*innen sind seit Anfang an mit dabei. Neben 28 Parzellen und einem Hochbeet gibt es Gemeinschaftsflächen mit Obstbäumen und Beerensträuchern. Das Wasser kommt aus zwei Zisternen, die Gartengeräte sind für alle jederzeit erreichbar in Metallschränken im Garten untergebracht.
Eine Besonderheit ist der barrierefreie Pavillon mit Küche, Heizung, Toilette und Terrasse. Der Pavillon wird für selbstorganisierte Veranstaltungen, Kurse und Feste genutzt. Hier findet auch regelmäßig das Gartencafé „Ü60“ statt. Im Sommer wird Obst aus dem Garten für die Kuchen genutzt.
Beim monatlichen Nutzer*innentreffen treffen die Gärtner*innen gemeinsam Entscheidungen, die beiden Gartenaktionstage pro Jahr werden genutzt, um den Frühjahrsputz zu machen und die Beete nach dem Winter wieder vorzubereiten.
Der Träger des Gartens, der Verein Stadtteilarbeit e.V., sorgt dafür, dass im Garten vielfältige Angebote stattfinden, die offen für die ganze Nachbarschaft sind. So ist der Generationengarten zum Beispiel Kooperationspartner bei dem Projekt „1qm Lein“. Schaubeete und Workshops ermöglichen es Interessierten, sich intensiv mit Flachs und Leinen zu beschäftigen.
Im Sommer 2025 feiert der Generationengarten sein 20-jähriges Jubiläum.
Website des Gartens
Das Max-Planck-Gymnasium in Berlin Mitte stellt eine Fläche für „MaxPflanzen“ zur Verfügung. Seit 2015 wächst hier ein Gemeinschaftsgarten, der gleichzeitig Schulgarten ist. Die Fläche ist so gelegen, dass die Gärtner*innen jederzeit Zugang haben. Der Schulhof sowie andere Flächen, die dem Schulbetrieb vorbehalten sind, müssen nicht betreten werden.
Eine bunt gemischte Gruppe aus Studierenden, Nachbar*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen habt einen Teil der wild überwucherten Brache urbar gemacht. Gemeinsam haben sie Beete, einen Teich und einen kleinen Kräutergarten angelegt, Beerensträucher und Apfelbäume gepflanzt und ein Kompostsystem gebaut.
Einige Beete nutzt die Schule exklusiv. Schüler*innen lernen in der AG Stadtgarten (der 7./8. Klasse) und im Zusatzkurses Stadtgarten (Oberstufe) ökologisches, urbanes Gärtnern. Auch Teile des Wahlpflichtfaches Biologie (10. Klasse) finden hier statt. Während der Ferien kümmern sich die Gemeinschaftsgärtner*innen um die Beete.
Gartengeräte und andere Materialien teilen sich alle, anstehende Aufgaben werden gemeinsam abgesprochen. Dieses Jahr bauen die Gärtner*innen ein Gewächshaus. Sie wollen durch das Vorziehen von Pflanzen den Ertrag steigern und künftig auch selber Saatgut vermehren.
Instagram-Konto des Gartens
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