Sowohl bei der Gründung von Projekten als auch bei laufenden Projekten wird überlegt, wie weitere Menschen erreicht werden können. Magnus Busch, Wissenschaftler an der Universität Potsdam und Praktiker in der MachBar Potsdam, stellt in einem Webinar Ergebnisse und Erfahrungen aus seiner Forschung und Praxis (Maker Spaces und Spielstraßen) vor. Er erläutert u.a., wie Ziele und Möglichkeiten des eigenen Projekts anschaulich vermittelt und potentielle Mitmacher*innen gewonnen werden können.
Bewährt haben sich „Make and Take-“ Formate. Angebote, bei denen potentiell Interessierte etwas machen und mitnehmen können, die eine Brücke zum Projekt herstellen und bei denen man ins Gespräch kommen kann. Beispielsweise mit Pflanzenfarben malen und färben, Saatgut ernten, reinigen und einiges davon mitgeben oder Saatgutbomben herstellen.
Unabdingbar ist es, mit den Menschen zu reden, Bedarfe und Interessen in Erfahrung zu bringen und Anknüpfungspunkte aufzuzeigen.
Immer mehr Bibliotheken bieten neben Büchern auch Saatgut an. Dieses können Interessierte mitnehmen und aussäen und sich um die Pflanze kümmern. Ziel ist, dass das Saatgut der betreuten Pflanze(n) dann getrocknet und ein Teil wieder in die Bibliothek zurückgebracht wird. So kann Saatgut erhalten werden. Oft kommt nur wenig zurück.
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. (VEN) kooperiert in dem Projekt „Saatgut leihen – Vielfalt ernten“ mit 100 Bibliotheken bundesweit. Fünf Gemüsearten, die eher leicht zu vermehren sind, werden verliehen. Das sind Bohne, Erbse, Gartenmelde, Salat und Tomate.
Verleih bedeutet hier, dass das Saatgut in das Verleihsystem der teilnehmenden Bibliotheken eingepflegt wird. Interessierte erhalten bei der Ausleihe eine Tüte, in der zwei weitere Tütchen stecken: die eine ist mit Saatgut befüllt, die andere leer. Die leere Tüte ist für die Rückgabe des dann von der begleiteten Pflanze geerntete Saatgut gedacht. Die empfohlene Verleihdauer beträgt neun Monate.
Die Saatgut-Leiher*innen können sich für einen Newsletter anmelden und bekommen darüber durch das Gartenjahr begleitet.
VEN stattet die Bibliotheken mit dem Saatgut und Bildungsmaterialien aus und veranstaltet Austauschtreffen für die teilnehmenden Bibliotheken.
Zum Projekt "Saatgut leihen - Vielfalt ernten"
Pflanzen brauchen Wasser. Bei der Planung eines Gemeinschaftsgartens wird es aufgrund klimatischer Veränderungen immer wichtiger, über Möglichkeiten des Wasserspeicherns und -sparens nachzudenken. Vor allen Dingen den Verbrauch von (Trink-)Wasser wollen viele Gemeinschaftsgärtner*innen reduzieren.
Die zweiteilige Webinar-Reihe „Wasser – ein kostbares Gut“ setzt hier an. Teil 1 vermittelt Anregungen zum Selberbauen von und zum Experimentieren mit Wassertanks in Hochbeeten und anderen Pflanzgefäßen. In Teil 2 werden Methoden vorgestellt, mit denen Regenwasser besser im Boden gespeichert werden kann. Es geht um Mulchen, Pflanzenauswahl und verschiedene Anbausysteme. Einblicke in Techniken der Bodenmodellierung sollen ermutigen, sich mit Möglichkeiten der Tiefenwasserspeicherung im Boden zu beschäftigen.
Weitere Webinare und andere Informationen zum Thema Wasser sind in der Praxissammlung zusammengestellt.
In Gemeinschaftsgärten spielt die Qualität der Erde, in die gepflanzt wird, eine große Rolle. Viele Gärtner*innen versuchen, den Boden zu verbessern und nachhaltig gesund und fruchtbar zu halten. So wird in fast allen Gärten auf die eine oder andere Weise kompostiert. Zusammen mit den Expert*innen von BodenschätzeN machten sich Gemeinschaftsgärtner*innen Ende September in Berlin daran, mehr zu erfahren.Die klassische 3-Kammer Kompostmiete, Heißrotte, Bokashi-Methode und Wurmkompost standen im Mittelpunkt des Workshops. Schnell wurde klar: Die Art der Kompostierung, die am besten zum eigenen Projekt passt hängt u.a. mit folgenden Faktoren zusammen: Wird hauptsächlich Grünschnitt, Laub oder Biogut kompostiert, große oder kleine Mengen, einmalig oder laufend und wieviel Platz ist da?
Noch bis Ende Oktober findet jeden Dienstag der Komposttag von BodenschätzeN an einer eigenen, großen Kompoststation auf der Fläche des neuen St. Jakobi Friedhofs in Neukölln statt.
Wer mehr über Kompostierung wissen möchte, findet in der „Praxissammlung Kompost“ u.a. interessante Webinare zum Thema.
Mitten in der Bremer Neustadt ist ein Platz entsiegelt worden. Nachbar*innen bauten zunächst auf dem betonierten, ungenutzten Lucie-Flechtmann-Platz in der Bremer Neustadt den Gemeinschaftsgarten "Ab geht die Lucie" auf. Sie beantragten die Umgestaltung zu einem grünen Ort der Begegnung, gründeten einen Verein und starteten im Sommer 2013 in ihre erste Gartensaison. Es fanden Konzerte, Flohmärkte und Vorträge statt und auch ein Garten-Café gab es schon. 2018 war es denn soweit und der Platz wurde tatsächlich entsiegelt!
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Stadtgartens laden die „Lucies“ zu einem Festival mit einem vielseitigen Programm ein. Gestartet wird mit einem Nachbarschaftsessen, es gibt Workshops u.a. zu Stadtentwicklung und Drogenpolitik, aber auch zu Gartenthemen. Ein Bühnenprogramm und ein Flohmarkt runden das Festival-Wochenende ab.
Weitere Informationen zu "Ab geht die Lucie" und dem Festival
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