Wissen über zugrundeliegende Mechanismen von Gruppenprozessen und der Rückgriff auf hilfreiche Tools sowie die Herausbildung einer wohlwollenden und zugewandten Haltung können hier enorm wirksam sein, um solchen Herausforderungen zu begegnen.
Mit dem Skript von Kristin Reiß (PDF), Referentin der von der anstiftung organisierten Seminare „Es geht fast nie um die verdammte Sachebene! Konflikte in kollektiven Organisierungsprozessen und mögliche Bewältigungsstrategien“ bekommen Gruppen Handwerkszeug, um Konflikte besser verstehen und angehen zu können.
Marienhagen ist ein kleiner Ort und gehört zum Regierungsbezirk Köln. Die Initiatorin vermisste einen Ort, an dem sich die Nachbarschaft treffen, gemeinsam gärtnern und sich austauschen konnte. Bei Spaziergängen im Jahr 2020 kam sie oft an einem brach liegenden Tennisplatz in Marienhagen-Wiehl vorbei. Als dann die Stadt den örtlichen Verschönerungsverein ansprach und nach Ideen für diese Brache fragte, wurde aus der Idee für das Gartenprojekt nach und nach Realität. Es gab einen Aufruf zur Beteiligung. Ein Jahr lang plante eine bunt gemischte Gruppe online den „Natur-Garten-Treff“. Mit an Bord war u.a. der stätische Gärtnermeister und die Kirche, aber auch Nachbar*innen, die gärtnern wollten.
Inzwischen gibt es zwölf Hochbeete, die Familien und Gruppen bewirtschaften und gemeinsame Paprika- und Tomatenbeete. Eine Schul-AG hat eine Blumenwiese angelegt. Bisher nutzt die Gruppe die Hälfte der 1300m², großen Fläche für das Gärtnern. Es gibt zudem eine Grillstelle mit Sitzmöglichkeiten und Gruppen können Veranstaltungen auf der Fläche machen. Bewegungskurse wie Yoga sind in Planung. Auch das Gebäude des ehemaligen Tennisclubs kann mitgenutzt werden. Hier lagert die Gruppe u.a. die Geräte. In einer ausgedienten Telefonzelle wird eine Gartenbibliothek eingerichtet.
Weitere Informationen zur Projektplanung und Instagram-Account des Projekts.
Die ungenutzte Wiese auf Kirchengrund brachte eine kleine Gruppe rund um die Gemeindereferentin der katholischen Kirche in Grevenbroich und Rommerskirchen auf die Idee. Mit Unterstützung von Interessierten, einem ortsansässigen Gärtner und einem Förderprogramm des Erzbistums Köln entsteht hier seit März 2021 ein Gemeinschaftsgarten. Es wurde ein direkter Zugang von der Straße aus geschaffen, IBC-Container für die Wasserversorgung angeschafft, Bäume und Sträucher gepflanzt, Wege angelegt, Sitzmöbel aufgestellt und vieles mehr.
Von Anfang an wurden Interessierte an der Planung und Umsetzung beteiligt. Ideen für die Flächengestaltung wurden gesammelt und vor Ort gemeinsam konkret geplant. Tatkräftige fachliche Beratung erhält die Gruppe durch die biologische Station des Rhein Kreis Neuss e.V. Möglich macht das die Teilnahme an „Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden“ (BICK). Über BICK gab es auch eine Anschubfinanzierung. Weitere Sach- und Geldspenden sammeln die Aktiven hauptsächlich über persönliche Kontakte ein. Der Gemeinschaftsgarten ist im Zentrum von Grevenbroich gelegen, bisher werden alle Beete gemeinschaftlich bewirtschaftet. Die Garten-AG einer Gesamtschule hat eine Heimat im Garten gefunden. Weitere Gärtner*innen und auch Gruppen sind willkommen, mehr Beete können gebaut werden.
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