Der MenschenskinderGarten in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg ist Teil des Familienzentrums Menschenskinder. Der offene, inklusive Nachbarschaftsgarten bietet vielfältige soziale, kulturelle und umweltsensible Mitmach- und Bildungsmöglichkeiten. Der Garten wächst und entwickelt sich seit 2012 stetig weiter. Die Gartengemeinschaft besteht aus Eltern und Kindern der Kita und des Familienzentrums sowie aus Familien und Einzelpersonen aus der Nachbarschaft. Es gibt einige individuelle Beete und viele Gemeinschaftsflächen. Lebensräume für Insekten, Kleintiere und Vögel zu schaffen, ist der Gartengemeinschaft ebenso wichtig wie die Verbesserung der Erde durch Kompost, Bokashi und Terra Preta. Der Lehmofen wird viel genutzt, der Garten nimmt an Bürgerwissenschaftsprojekten teil und erprobt verschiedene Anbaumethoden regionaler Sorten.
In Kooperation mit der Atina gUg entstand in den Jahren 2020/2021 der „Wissensspeicher Garten“. Der MenschenskinderGarten ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die sich unterschiedlichen Themen widmen (z.B. Keyholebeet, Kräuterspirale). Audios wurden erstellt, die an den jeweiligen Orten über einen QR-Code abgehört werden können. Die QR-Codes und auch ein Gartenplan sind durch Brailleschrift ertastbar. So wird der MenschenskinderGarten für blinde Menschen in seiner Vielfalt erlebbar. Auch für sehende Menschen sind die Audios gute Informationsquellen.
Website des Gartens
Seit 2015 wächst auf einem ehemaligen Erdbeerfeld der Interkulturelle Garten Taufkirchen. Gegründet von engagierten Privatpersonen im Rahmen des Stadtbauprogramms „Soziale Stadt“ hat sich die Gartengemeinschaft von Jahr zu Jahr vergrößert. Menschen aus rund 30 Herkunftsländern bewirtschaften über 80 Parzellen. In der Mitte der 3000m² großen Fläche ist die Allmende des Gartens: ein mit - selbstangebauten Schilf - überdachter Treffpunkt, Platz für gemeinsame Feiern, ein Saatgut- und Pflanzentauschregal und der Geräteschuppen. Auch ein Hochbeet für den Besuch von Schulen wird gemeinsam gepflegt. Die Gemeinde hat eine Wasserleitung verlegt, die IBC-Container speist. Wichtiger ist den Gärtner*innen aber die ausgeklügelte Regenwasseranlage Marke Selbstbau. An etliche Stellen im Garten wird auf die eine oder andere Art kompostiert. Eine weitere Besonderheit sind ein Sandarium für Wildbienen, Starenkästen und Sitzstangen für Greifvögel.
Die Gärtner*innen beteiligen sich am jährlichen Müllsammeltag der Gemeinde und der Garten hat an der Demonstration „Taufkirchen ist bunt. Für Demokratie und Vielfalt“ mitgewirkt. Für bestimmte Projekte bestehen Kooperationen mit VHS, Helferkreis Asyl, Umweltamt und Bürgertreff.
Flyer des Gartens (PDF)
Audiobeitrag (zu den Anfängen des Gartens)
U-Cycle ist ein Citizen-Science-Projekt zur Akzeptanz und Wirkung von urinbasierten Recyclingdüngern. Das Projekt verbindet politische Arbeit mit anwendungsbezogener Forschung und Entwicklung. Nachhaltige und sichere Dünger aus menschlichen Ausscheidungen sind schon lange bekannt und bereits in einigen Nachbarländern zugelassen. In Deutschland steht eine entsprechende Anpassung der Düngemittel- bzw. Abfallverordnung noch aus.
Im Rahmen des Projekts werden Gärtner*innen gesucht, um einen Recyclingdünger aus künstlichem Urin zu testen. Der Dünger wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Über zwei Saisons sollen die Wirksamkeit des Düngers erneut überprüft und Faktoren für die Akzeptanz erarbeitet werden.
Im Laufe des Projekts werden Workshops und Sprechstunden angeboten. Themen werden Düngung, Nährstoffrecycling aus Urin und Durchführung des Pflanzversuchs sein. Die Teilnehmenden lernen, die richtige Menge an Dünger (jeder Art) zu berechnen, das Pflanzenwachstum quantitativ zu vergleichen und den pH-Wert und mineralischen Stickstoffgehalt im Boden zu messen. Sie bekommen eine umfassende Gratis-Analyse ihres Beet-Substrats.
Interessierte Gärtner*innen benötigen ca. 2 m² Beetfläche, Interesse an nachhaltiger Düngung und regelmäßig Zeit zur Versuchsbetreuung jeweils von Mai bis Oktober 2024/2025.
Es wird Online-Infoveranstaltungen für interessierte Gärtner*innen geben. Wendet euch bei Interesse per Mail an Florian Schühle:
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Vorgängerprojekts „urban cycles“
Das U-Cycle-Projekt ist ein Kooperationsprojekt vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V.
Es wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Gemeinschaftsgärten befinden sich auf verschiedenartigen Flächen. Die Vielfalt an Pflanzenarten in den Gärten ist groß, das Wissen der Gärtner*innen über die Pflanzen ist unterschiedlich ausgeprägt. Pflanzen weisen eine Reihe von Merkmalen auf; einige produzieren für den Menschen giftige Substanzen. Dennoch können diese (Gift)Pflanzen für das Funktionieren des Ökosystems und den Erhalt der biologischen Vielfalt von Bedeutung sein.
Wie können die Gesundheitsrisiken erkannt und minimiert und die Biodiversität gefördert werden?
Prof. Dr. Monika Egerer (Forschungsgruppe Urbane Produktive Ökosysteme, TU München) und Konrad Bucher (StadtAcker) stellen im Webinar "Umgang mit giftigen Pflanzen im Gemeinschaftsgarten" Giftpflanzen vor, die oft in Gemeinschaftsgärten vorkommen. Sie erörtern Probleme und Möglichkeiten des Umgangs mit diesen Pflanzen. Sie zeigen, wo man sich erkundigen kann und welche (Bildungs)maßnahmen in den Gärten getroffen werden können.
Videomitschnitt und Präsentationsfolien
Immer öfter werden kleingärtnerisch genutzte Gärten in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) altersbedingt aufgegeben. Junge Menschen suchen nach Möglichkeiten, sich jenseits traditioneller Kleingärten gärtnerisch zu betätigen. Die Lösung: Seit April 2023 wächst in der Innenstadt von Demmin ein Gemeinschaftsgarten für Jung und Alt. Die Initiative dazu stammt vom Demminer Heimatverein. Er kooperiert mit dem Verein Demminer Bürger, der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, sowie dem Kultur- und Bildungsverein T30 e.V.
Acht jahrelang brachliegende Gartenparzellen auf einem Gelände der Bahnlandwirtschaft wurden zusammengelegt und wieder urbar gemacht. Zwei der vorhandenen Lauben wurden repariert. Eine dient nun als Geräteschuppen, die andere als Lager und Schutz vor Regen.
Es gibt individuelle und gemeinschaftliche Beete. Demnächst werden 20 Hochbeete für Senior*innen und Menschen mit Einschränkungen gebaut.
Ein Herzstück des Gartenkonzepts sind Bildungsangebote, die theoretischse Wissen mit praktischer Erfahrung verbinden. Zu den Workshops kommen immer wieder neue Menschen in den Garten.
Auf der großzügigen Gemeinschaftsfläche ist Platz, um gemeinsam zu lernen. Beispielsweise werden bei Workshops zu heimischen Wildkräutern diese im Garten gesucht und gemeinsam verkostet. Die Herstellung von Terra Preta wurde nicht nur in einem Vortrag erläutert, sondern auch direkt im Garten gezeigt, und die Gruppe legte eines Versuchsfelds an. Nach einem Vortrag zu heimischen Wildstauden entstand im Garten ein Wildstaudenbeete.
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