Auf der Suche nach einem Grundstück kann es lohnend sein, sich bei den Kirchen in der Nachbarschaft zu erkundigen.
Kirchengemeinden verfügen oft über Grundstücke, die nicht nur direkt an der Kirche liegen. An einigen Kirchen oder auf Flächen, die Kirchen gehören, gibt es schon Gemeinschaftsgärten; bei anderen können Gartengruppen sich auch im Winter treffen. Manchmal initiiert die Gemeinde selber einen Garten, manchmal kommt die Idee aus der Nachbarschaft.
Einige Anknüpfungspunkte sind: Viele Kirchengemeinden suchen nach Möglichkeiten, wieder mehr im Stadtteil wahrgenommen zu werden. Dabei sind alle Menschen willkommen. Die Einbeziehung von Geflüchteten spielt in Kirchenkreisen ebenso eine wichtige Rolle wie Klimaschutzmaßnahmen und die Förderung von Biodiversität.
Ein Beispiel für einen innerstädtischen Gemeinschaftsgarten an einer Kirche ist der Paulusgarten in Berlin-Schöneberg, der im Netzwerk-Austauschabend zum Thema „Kooperationsmöglichkeiten mit Kirchen(gemeinden)“ vorgestellt wurde.
Die Kirche befindet sich auf einem stark frequentierten Platz. Um dem zunehmenden Vandalismus entgegenzuwirken, hat es geholfen, den Garten mit strukturgebenden Elementen sichtbarer zu machen. Pflöcke mit gespannten Seilen markieren die Gartenfläche, klarere Wegeführungen, Hecken und Beschilderungen werden mehr respektiert.
Die Gartengruppe ist über die Kirchen versichert, kann Regenwasser vom Dach ernten, Werkzeuge lagern und bekommt tatkräftige Unterstützung durch den Hauswart der Kirche.
Münchner Gemeinschaftsgärten sind der Ausgangspunkt für das Projekt „BioDivHubs – Biodiversität ins Quartier“. In den Gärten werden biodiversitätsfördernde gärtnerische Maßnahmen erforscht, bewertet, weiterentwickelt und implementiert – und in die umliegenden Quartiere getragen.
Das Motto des Projektes lautet "Der Garten wächst ins Quartier". Dazu werden in vier Münchner Modellquartieren sogenannte BioDivHubs eingerichtet, in denen sich die Menschen im Quartier informieren und an einer Vielzahl von Mitmach-, Beratungs- und Bildungsangeboten teilnehmen können.
Weitere relevante Stadtakteure sollen in die Projektaktivitäten eingebunden werden, um die Ergebnisse zu verbreiten und strukturell zu verankern.
Fünf Organisationen bringen ihre Expertisen und Kompetenzen in das Projekt ein: die Technische Universität München, das Münchner Umwelt-Zentrum, Green City, die BürgerStiftung München und das Museum für Naturkunde Berlin.
Einen Einblick in die Planungen gibt es auf der Webiste von Green City.
Inspiriert durch die Essbare Stadt Andernach fand sich 2013 in Waldkirch bei Freiburg eine engagierte Gruppe, die auch ihre Stadt essbar machen wollte. Stadtratsversammlung, Oberbürgermeister und zuständige Verwaltungsmitarbeiter waren schnell überzeugt. Die „Elzbeete“ entstanden. 2016 kam der Mit-Mach-Garten dazu. Die Ideen, einen Gemeinschaftsgarten als Teil eines neu entstehenden Parks anzulegen, wurde aus 300 Vorschlägen zur Umnutzung eines Schwimmbadgeländes mit ausgewählt.
Auf 1000m² entstand ein offenes Gartenprojekt, in dem eine Vielzahl an essbaren Pflanzen und Heilkräutern wächst. Die Gruppe legt großen Wert auf Biodiversität und klimaangepasstes Gärtnern. Sie kompostiert, nutzt Terra Preta und experimentiert mit Ollas. Der Mit-Mach-Garten wirkt auch als Schau- und Lerngarten.
Der Garten ist ein wichtiger Treffpunkt für viele verschiedene Menschen geworden, die Kerngruppe ist dabei recht klein und teilt sich die Verantwortlichkeiten.
Website Essbare Stadt Waldkirch
Jubiläumsfilm „10 Jahre Essbare Stadt Waldkirch“ (YouTube)
Die anstiftung lädt herzlich zur Tagung „Die Stadt ist unser Garten“ ein - 24. bis 26. Mai 2024 in der Ev. Akademie Tutzing am Starnberger See (südlich von München).
Um die Jahrtausendwende entstand in Deutschland eine neue urbane Gartenbewegung. Nach und nach entwickeln sich seitdem grüne, lebensfreundliche, offene Orte für alle, an denen demokratische Teilhabe praktisch und das Verhältnis von Stadt und Natur neu verhandelt wird.
Inzwischen haben sich rund 1.000 Projekte dem bundesweiten Netzwerk Urbane Gärten angeschlossen. Die Gemeinschaftsgärtner*innen entsiegeln betonierte Flächen, kooperieren mit Museen, Theatern und Bibliotheken ebenso wie mit Universitäten, Unterkünften für Geflüchtete oder Friedhofsverwaltungen.
Für uns der richtige Zeitpunkt, um jetzt mit „Unterwegs in die Stadt der Zukunft“ ein umfassendes und mit viel Herzblut gemachtes Buch zu publizieren und auch 15 Jahre nach der ersten Tagung erneut einen gemeinsamen Blick auf den Stand der (Garten)Dinge zu werfen. Denn längst sind die Projekte auch eingebunden in städtische Governance-Prozesse und Klimakrisenpolitik. Heute, in Zeiten multipler Krisen, wollen wir diskutieren, wie sich die Vision der Anfangszeit verwirklicht, vor welche Herausforderungen die Gartenbewegung gestellt ist, welche Diskurse sie inspiriert und wie sie weiter ausstrahlen kann.
Wie können Gemeinschaftsgärten sparsamer bewässert werden, welche Möglichkeiten der Speicherung gibt es?
Informationen zur Regenwassernutzung, zum Boden- und Humusaufbau, zu wassersparenden Beetformen oder auch Bewässerungssystemen sind vielzählig zu finden. Wie können diese Ansätze systematisch und mit möglichst geringem Aufwand zusammengeführt werden?
Teresa Bachmaier vom Gemeinschaftsgarten NeuLand stellt im Webinar "Wassermanagement mit System" vor, wie ein Konzept für den eigenen Gemeinschaftsgarten in vier Schritten entwickelt werden kann.
1) Erfragt zunächst die Interessen der Gartengemeinschaft und definiert das Ziel
2) Erfasst die Ausgangsbedingungen
3) Identifiziert die Verbesserungsmöglichkeiten
4) Strukturiert die Umsetzung
Videomitschnitt und Präsentationsfolien mit Wassernutzungskonzept für den Gemeinschaftsgarten NeuLand e.V.
Masterarbeit "Klimaresiliente Wassernutzung in Städten am Beispiel des Gemeinschaftsgartens NeuLand e.V." (PDF)
Praxiswissen Wasser
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