In vielen Gemeinschaftsgärten werden Honigbienen gehalten bzw. gibt es Planungen dazu. Eine extensive Bienenhaltung bedeutet, gemeinsam Verantwortung für die Bienen zu übernehmen, Bienenerzeugnisse zu gewinnen und Interessierte zu informieren.
Bei wesensgemäßer Bienenhaltung werden Bienen im Einklang mit ihrem natürlichen Lebenszyklus gepflegt: Sie vermehren und verjüngen sich über den Schwarmprozess und bauen ihre Waben selbst. Ihre Behausungen sind so gestaltet, dass ihr sensibles Brutnest einen zusammenhängenden Raum einnehmen darf.
Katrin Sonnleitner (Dipl.-Designerin) betreut den Arbeitsbereich "Wesensgemäße Bienenhaltung" bei Mellifera e. V. .
Im gleichnamigen Webinar stellt sie diese Form der Bienenhaltung vor und zeigt auch die Entwicklung der Bienenhaltung von Baum bis Beute.
Videomitschnitt und Präsentationsfolien
Wer Fragen zum Thema hat, kann Hilfe im Mellifera Diskussionsforum erhalten.
Mellifera-Infostunden "Wesensgemäße Bienenhaltung" im Februar
Seit 2017 wächst der Gemeinschaftsgarten „Garten der Hoffnung“ in Otterndorf. Zu der lebendigen Gemeinschaft gehören Menschen aus der Umgebung: Geflüchtete und Nichtgeflüchtete. Der 1000 m² große Garten ist Teil einer Kleingartenanlage.
Gemeinsame Gartenarbeit, regelmäßige Deutschkurse, Feste und Bauprojekte schaffen viele Möglichkeiten der interkulturellen Begegnung.
Etabliert haben sich neben der Gartenarbeit, gemeinsame Kochaktionen sowie Kräuter zu trocknen und Obst zu verarbeiten. Der Garten beherbergt neben Gemüse- und Kräuterbeeten auch Beerensträucher und viele Apfel- und Birnenbäume.
Die vorhandene Laube wurde renoviert und ein Gewächshaus errichtet. Auf den Geräteschuppen und die Komposttoilette - beides selbst gebaut - ist die Gruppe besonders stolz.
Veranstaltungen wie das jährliche „Internationale Neujahrs-Café“ bringen Menschen aus aller Welt zusammen und schaffen Raum für lockeren Austausch. Organisiert wird auch alljährlich eine Frauenveranstaltung zum Internationalen Frauentag, und im Garten finden Feste statt, wie das Zuckerfest, das Sommerfest und das Erntefest.
Neu aufgebaut wurde eine Fahrradwerkstatt, die Beratung, Reparaturen und Hilfe zur Selbsthilfe bietet.
Der Garten der Hoffnung hat sich durch seine vielfältigen Angebote zu einem bekannten und anerkannten Ort des Austauschs entwickelt. Für 2025 sind spannende Projekte geplant, darunter ein Filmprojekt, das Garten und den kulturellen Austausch aus verschiedenen Perspektiven zeigen möchte.
Die Kosten für Gemeinschaftsgärten variieren stark – sie sind beispielsweise abhängig von der Größe und den Gegebenheiten der Fläche oder von der vorhandenen und gewünschten Infrastruktur.
Die anstiftung fördert bestimmte Materialien für Gemeinschaftsgärten. Die Förderrichtlinien sind hier zu finden. Anträge können formlos gestellt werden, es gibt auch keine Fristen. Bei Rückfragen bitte melden. Bitte den aktuellen Freistellungsbescheid des antragstellenden Trägers gleich mitschicken.
Weitere Tipps findet ihr in unserer Zusammenstellung von Finanzierungsmöglichkeiten. Dort findet ihr auch einige Webinare zum Thema. Im Kommentarbereich (ganz unten) sind immer wieder aktuelle Ausschreibungen und Tipps zu finden.
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt bietet zudem Beratung zu Fundraising und Fördermitteln an.
Der GemeinschaftsGarten Niederurff (GemGa) in Nordhessen ist seit 2013 ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung und der Selbstversorgung. Niederurff ist ein malerisches Fachwerk-Dorf mit 400 Einwohner*innen. 2023 konnte die Gruppe die Fläche kaufen.
Auf rund 1000 m² wird hier mit ökologischen Methoden gemeinschaftlich gegärtnert, z.B. mit Permakultur, dem Anlegen von Pflanzengemeinschaften und Mulchen. Es wird experimentiert und was für gut befunden wird, behält die Gruppe bei. Neigungsgruppen übernehmen Aufgaben wie Kompostmanagement, Pflanzplanung und Samenbestellungen. Jede*r bringt Wissen und Können ein.
Im Garten gibt es neben verschiedenen Gemüsebeeten auch Obstbäume und -sträucher, Kräuter, insektenfreundliche Stauden und Blumen, Totholzecken und naturbelassene Bereiche.
Im Jahr 2024 fanden Projekte wie den Aufbau eines Upcycling-Gewächshauses, die Erweiterung der Wildstaudenbeete und Düngen mit Urin statt.
2024 erhielt der Garten außerdem den 2. Preis der Schwalm-Eder-Krone Engagement und Ehrenamt in der Kategorie Umwelt- und Naturschutz.
Führungen, Vorträge und Zeichenkurse laden Interessierte ein, den Garten näher kennenzulernen.
Der Gemeinschaftsgarten heißt alle willkommen – ob für ein Gespräch am Zaun, eine Führung oder aktive Mithilfe bei den regelmäßigen Treffen.
Gemeinschaftsgärten leisten einen wichtigen Beitrag für Städte und Gemeinden. Forscher*innen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung weisen darauf hin, dass die Gärten mehr Unterstützung brauchen. Im Projekt „GartenLeistungen II“ wurden Potenziale und Wirkungen der Gärten untersucht. Die IÖW-Projektgruppe empfiehlt den Kommunen, bessere Bedingungen für die Gärten zu schaffen, wie zum Beispiel feste Ansprechpersonen, Förderprogramme und Flächenpools. Die Empfehlungen sind nachzulesen im IÖW-Impulspapier „Gemeinschaftsgärten für zukunftsfähige Städte“
Auch der Gemeinschaftsgarten himmelbeet arbeitete im Projekt „GartenLeistungen II“ mit.
Basierend auf den eigenen Erfahrungen und denen anderer Berliner Gemeinschaftsgärten, ist eine Broschüre zum Thema Flächensicherung entstanden. Die Wissenssammlung bietet praktische Einblicke und Inspirationen zu den Themen Flächenkategorien, Infrastruktur, Vertragsgrundlagen, Verhandlungstipps und Gruppenorganisation.
GartenLeistungen
Impulspapier IÖW
himmelbeet-Broschüre „Stadt grün statt Beton“
Dokumentation der Abschluss- Fachtagung „Parks und urbane Gärten für lebenswerte Städte“
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