Im Juni feierte der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten Bunte Beete sein 20-jähriges Bestehen.
Das bunte Programm spiegelte die Vielfalt des Gartenprojekts wider. Es standen Kräuterrundgänge, Kinderspielaktionen, Geschichtenerzählerinnen, Maskentheater und Musik auf dem Programm. Im Lehmofen wurde Pizza nach Wunsch gebacken. Eine zusätzliche Bereicherung des ohnehin üppigen Buffets.
Der Garten befindet sich auf dem Schulgelände des Oberstufenzentrums "Handel 1" in Berlin-Kreuzberg.
Auf der 1200m² großen Fläche gibt es 23 individuellen Parzellen, die meist von mehreren Gärtner*innen gemeinsam bearbeitet werden. Der Rest ist Gemeinschaftsfläche, die von allen genutzt und gepflegt wird. Hier wachsen viele verschiedene Obstbäume, Kräuter und Blumen.
Einmal pro Monat ist Gartentag, an dem alle zusammenkommen, gemeinsam gärtnern, sich austauschen und unterstützen. Eine Besonderheit des Gartens ist ein eigener Grundwasserbrunnen. Gärtnerische Schwerpunkte sind verschiedene biologische Anbaumethoden und eine große biologische Vielfalt. Die Gartengruppe übernimmt seit Gründung des Gartens Pflegearbeiten auf dem Schulgelände.
Gegründet wurde der Garten von Menschen, die in binationalen Partnerschaften leben. Viele dieser Gärtner*innen sind immer noch dabei. Auch junge Familien gärtnern und der Garten ist ein Mehrgenerationengarten.
Der „Naturtreff“ ist ein ökologischer Stadtteilgarten. Der Gemeinschaftsgarten entstand vor drei Jahren auf einer Grasfläche. Das Projekt versteht sich als Praxisraum für Arten- und Klimaschutz und geht aus einer Kooperation des Grün- und Umweltamtes Mainz und der Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim hervor. Eine Besonderheit sind die vielen Futterpflanzen, Nisthilfen und Wasserstellen für Insekten, Vögel und andere Tiere. Nachbar*innen und Akteur*innen wie z.B. die Grüne Schule im Botanischen Garten der Johannes-Gutenberg-Universität engagieren sich für den Garten.
Der „Naturtreff“ ist nach dem Allmende-Prinzip organisiert. Die Gruppe beschreibt das so: „Das bedeutet: Der Nasch- und Erntegarten ist für alle da. Alles gehört allen, alle dürfen sich beteiligen und alle dürfen ernten – auch, wenn sie nicht zum Kreis der Aktiven gehören. Entscheidungen werden entlang der Regeln gemeinsam getroffen. Die Pflanzen sind so gewählt, dass sie eine möglichst lange, kontinuierliche Ernte ermöglichen.“
Website des Gartens
Ein philosophischer Blick auf den Garten als Allmende-Projekt von der Gärtnerin Dr. phil. Michaela Abdelhamid (PDF)
Das Zeitgeschichtliche Forum bereitet derzeit eine Ausstellung zum Thema “Gärten und Gesellschaft in Deutschland nach 1945” vor. Nachdem bereits Ausstellungsobjekte aus (Interkulturellen) Gemeinschaftsgärten gesucht wurden, richtet sich der neue Mitmachaufruf direkt an die Gärtner*innen.
Unter dem Motto “Gärtnern mit Zukunft” kooperiert das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig mit dem Ökolöwen – Umweltbund Leipzig e. V., um kreative Lösungen für die ökologischen Herausforderungen des Gärtnerns in Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und schwindender Biodiversität zu finden. Die ausgewählten Praxisbeispiele werden ab Frühjahr 2025 in der Ausstellung an einer Medienstation präsentiert. Diese Ideen ergänzen die eigentliche Ausstellung und sollen zum Nachmachen und Adaptieren anregen.
Interessierte können bis zum 31.08.2024 ein Video oder Fotos ihres Projektes einsenden.
Weitere Informationen
Das Netzwerk ist weitergewachsen. 1000 Gartenprojekte sind inzwischen Teil des bundesweiten Gemeinschaftsgarten-Netzwerks! Die Vielfalt der Gärten ist groß. Sie variieren beispielsweise in Anzahl und Zusammensetzung der Gärtner*innen, Größe und Beschaffenheit der Flächen, Organisationsform und Einbindung in die Nachbarschaft. Auch die gärtnerischen Praktiken sind divers.
Manche Gärten haben spezielle Ziele wie Umweltbildung, Förderung der Biodiversität oder Klimaschutz. Inter- und Transkulturellen Gärten sind ebenso Teil des Netzwerks wie andere Formen von Gemeinschaftsgärten
Viele Gärten befinden sich in den Städten, doch entstehen immer mehr auch in kleineren Kommunen und Dörfern.
Die neusten Gärten im Netzwerk sind auf dieser Seite in der rechten Spalte unter den News zu finden. Ein Überblick mit Karte, kurzen Selbstbeschreibungen der Gärten und Kontaktmöglichkeiten findet sich hier.
Falls ein Gemeinschaftsgarten noch nicht dabei ist, kann dieser hier eingetragen werden. Aktualisiert werden können Einträge hier.
In Augsburg wächst im Vorgarten einer Unterkunft für geflüchtete Menschen ein Gemeinschaftsgarten. Das Projekt ist seit dem Sommersemester 2023 Teil des Studiengangs Soziale Arbeit an der Fakultät für Angewandte Geistes- und Naturwissenschaften der Technischen Hochschule Augsburg. Die Wohneinrichtung liegt in unmittelbarer Nähe des Campus.
Die Idee dahinter: Gemeinschaftsgärten können als Methode der Sozialen Arbeit genutzt werden. Sie haben das Potential, Orte der Begegnung und Bildung zu sein, an denen sozialpädagogische, ökologische und soziale Aspekte miteinander verknüpft werden können. Studierende und geflüchtete Menschen arbeiten gemeinsam in dem Garten, lernen mit- und voneinander, Sprachkenntnisse können verbessert werden.
Der Garten dient als Ort für Projekte der Studierenden, darunter ein Terrabionik-Beet (ein innovatives Anbauverfahren mit einem in sich geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf), ein Wurmkompost und kleine Solarpanels. Viel Wert wird auf Biodiversität gelegt, und Schilder weisen auf klimagerechtes Gärtnern hin.
Eine weitere Besonderheit des Gartens: Hier sind hauptsächlich Kinder aktiv. Sie haben die Hochbeete gebaut und bemalt und kümmern sich um die Pflanzen.
Mitte Juni stellten die Studierenden und die Kinder den Garten vor.
Auszug aus der Begrüßungsrede des Projektleiters Prof. Dr. Simon Goebel
Weitere Informationen zum Projekt
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